Gießen

Richtfest auf dem Heyligenstaedt-Areal: Gießen baut neues Stadtquartier

Der Rohbau für das neue Stadtquartier auf dem Heyligenstaedt-Areal in Gießen ist abgeschlossen, und beim symbolischen Richtfest am 28. August 2024 gaben Projektentwickler Wolfgang Lust, Dachdeckermeister Kai Laumann und Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher den offiziellen Startschuss für das bedeutende Bauvorhaben, das bis Oktober 2025 die Stadt mit einem modernen Wohn- und Gewerbegebiet bereichern wird.

Auf dem Heyligenstaedt-Areal in Gießen nimmt der Neubau eines Stadtquartiers zusehends Gestalt an. Das große Bauvorhaben, das auf dem ehemaligen Gelände einer Werkzeugfabrik entsteht, markiert einen Wendepunkt in der Stadtentwicklung und zieht die Aufmerksamkeit sowohl von Stadtoberhäuptern als auch von Investoren auf sich. Die Bauarbeiten stehen vor einem wichtigen Meilenstein, dem Richtfest, welches nun gefeiert wurde.

Am Montag, den 28. August 2024, versammelten sich etwa 100 Gäste, darunter Wolfgang Lust, der Projektentwickler, Kai Laumann als Dachdeckermeister und der Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, um diesen symbolischen Moment zu begehen. Durch das Zertrümmern von Glasflaschen auf dem Baugerüst wurde das Richtfest eingeläutet, eine Tradition, die Glück und Wohlstand für das kommende Projekt symbolisiert. „Das wird ein tolles und lebendiges neues Stadtquartier“, rief Lust in die versammelte Menge.

Baufortschritt und Zukunftspläne

Das Stadtquartier wird auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern errichtet und umfasst mehrere bedeutende Bauwerke. Hierzu zählt eine Erweiterung des bestehenden Hotels, die von 40 auf 120 Betten vergrößert wird, sowie ein fünfstöckiger Spa-Turm, ein Gebäude mit verschiedenen Gewerbeeinheiten und ein Ärztehaus. Die Baufortschritte sind bemerkenswert: Während vor zwei Monaten die ersten Rohbauten errichtet wurden, glänzen heute bereits zwei zusätzliche Etagen über dem Erdgeschoss, und die Fenster sind installiert.

Die Weichen für die Fertigstellung des Projekts sind gestellt, und die ersten Gebäude sollen bis Ende des Jahres bezugsfertig sein. Dennoch setzt das Planungsteam um Lust auf einen vollständigen Abschluss des Projekts bis Oktober 2025, unter Berücksichtigung des Innenausbaus und der Einrichtung. Ein wichtiger Aspekt des Neubaus ist nicht nur die architektonische Gestaltung, sondern auch die Berücksichtigung ökologischer Standards.

Nachhaltigkeit im Fokus

Das grüne Konzept umfasst mehrere innovative Elemente. Dazu gehört beispielsweise die Nutzung von Regenwasser, das auf den Retentionsdächern aufgefangen wird, sowie der Einsatz von Geothermie zur Regulierung der Raumtemperatur. Zudem sind Photovoltaikanlagen vorgesehen, die zur Energiegewinnung beitragen sollen. Die geplanten begrünten Fassaden und Holzwege sollen nicht nur ästhetisch ansprechend wirken, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der neuen Gebäude minimieren.

Insgesamt investiert Lust rund 60 Millionen Euro in dieses ambitionierte Bauvorhaben. Das Architekturbüro Snøhetta aus Norwegen, das aus einem Architektenwettbewerb hervorging, trägt die Verantwortung für das architektonische Design. Oberbürgermeister Becher betonte die Bedeutung dieser Initiative, die eine hohe Wertschätzung für Architektur und nachhaltige Stadtentwicklung zeigt. Er hebt hervor, dass private Bauherren nicht oft Wettbewerbe ausrichten, und spricht von einem Meilenstein für Gießen, speziell in der Umnutzung ehemaliger Industrieflächen.

Ähnlich äußerte sich Laumann, der Projektentwickler und Handwerksunternehmer, der in diesem Projekt etwa 2300 Kubikmeter Brettsperrholz aus heimischer Fichte verbaut hat. „Dies ist die Champions League“, sagte er anerkennend über den Fortschritt auf der Baustelle, die ein Zeichen für innovative Baukultur und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren darstellt. Diese evolutionäre Entwicklung in Gießen könnte möglicherweise als Vorbild für zukünftige Projekte in der Region dienen und zeigt, wie alte Industrieflächen sinnvoll in neue Lebensräume umgewandelt werden können.

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