Gießen

Tag der offenen Tür: Einblicke in Darmstadts geschichtsträchtige Archive

Am Sonntag, den 8. September, öffnet das Staatsarchiv in Darmstadt von 11 bis 17 Uhr seine Türen für Besucher, die seltene Dokumente wie den Ehevertrag der letzten Zarin Alexandra und eine Originalunterschrift Napoleons besichtigen sowie an einem vielfältigen Kinder- und Familienprogramm teilnehmen können, um die bedeutende Geschichte Südhessens aus fast 1200 Jahren zu erleben.

Das Staatsarchiv in Darmstadt öffnet am Sonntag, den 8. September, seine Türen für alle Geschichtsinteressierten. Von 11 bis 17 Uhr bietet es eine besondere Gelegenheit, einen Blick auf faszinierende Dokumente und historische Schätze zu werfen. Dabei können Besucher unter anderem den Ehevertrag der letzten Zarin Alexandra und die Originalunterschrift Napoleons bestaunen. Solche einzigartigen Dokumente bieten einen direkt greifbaren Zugang zur Geschichte und ermöglichen es den Menschen, in die Vergangenheit einzutauchen.

Das Archiv stellt beeindruckende 23,5 Kilometer an Akten und Dokumenten zur Verfügung, die bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen. Diese reichen von Urkunden und historischen Karten bis hin zu älteren Aufzeichnungen aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und modernen Archiven wie den Unterlagen der Odenwaldschule. Anna Krabbe, die Leiterin des Referats für Nutzung und Öffentlichkeitsarbeit, freut sich über die Möglichkeit, den Besuchern seltene und wertvolle Schätze der südhessischen Geschichte zugänglich zu machen. Besonders hervorzuheben ist die älteste Urkunde, die aus dem Jahr 887 stammt.

Besondere Veranstaltungen und Programme

Am Tag der offenen Tür können nicht nur Dokumente besichtigt, sondern auch an verschiedenen Programmpunkten teilgenommen werden. So veranstaltet das Archiv der TU Darmstadt Infostände, an denen Kuriositäten wie Amtsketten und akademische Talare präsentiert werden. Experten stehen den Besuchern zur Verfügung, um Fragen zu Archive und Familienforschung zu beantworten. Ein innovatives Angebot ist die Möglichkeit, alte Briefe und Dokumente der eigenen Großeltern mitzubringen und diese zusammen mit den Fachleuten zu entziffern.

Für Familien wird ein spannendes Programm in der Cafeteria organisiert, wo die Kleinen mit Tinte und Feder schreiben oder eine eigene Urkunde gestalten können. Ein weiteres Highlight ist die Herstellung von Marmorpapier von 13 bis 15 Uhr. Das diesjährige Event verspricht, ein interaktives und lehrreiches Erlebnis für alle Altersgruppen zu sein.

Führungen und digitale Angebote

Erstmals gibt es auch eine Führung zur Geschichte des Hauses der Geschichte selbst, wo die Veränderungen des historischen Gebäudes, ehemals ein Hof- und Landestheater, vorgestellt werden. Eine virtuelle Rekonstruktion wird den alten Zuschauerraum des Theaters vor 1904 zeigen. Zudem sind innerhalb des Tages auch zahlreiche Führungen geplant, die Einblicke in verschiedene Archive gewähren und die architektonischen Merkmale des Mollerbaus beleuchten.

Das Staatsarchiv ist Teil des Hessischen Landesarchivs, zu dem auch die Staatsarchive in Marburg und Wiesbaden gehören. Hier lagern umfassende Dokumente des Regierungspräsidiums Darmstadt und aller zugehörigen Dienststellen, die bis ins Jahr 867 zurückverfolgt werden können. Viele Dokumente sind mittlerweile digitalisiert und über das Archiv-Informationssystem Arcinsys abrufbar, was die Recherche für die Öffentlichkeit erleichtert und die Zugänglichkeit erhöht. Jährlich stellen etwa 200 Menschen Rechercheanfragen, um Informationen zu historischen Themen zu sammeln.

Zum Abschluss des Tages findet vor dem Gebäude ein Bücherflohmarkt statt, auf dem historische Bücher erworben werden können. Das Staatsarchiv in Darmstadt sorgt mit diesem Tag der offenen Tür dafür, dass die Geschichte der Region lebendig bleibt und viele spannende Geschichten erzählt werden können.

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