Ein Sturm der Entrüstung zieht durch Gießen! Das Oberhessische Museum steht vor einer drastischen Umbenennung in „Museum für Gießen“. Doch unschöne Wellen der Kritik brechen über den Magistrat herein!
Gießen – Wenige Tage vor der entscheidenden Sitzung des Stadtparlaments über die Namensänderung brodelt es in der Öffentlichkeit! Die Bürgerinitiative »Historische Mitte Gießen« fordert mit Nachdruck eine Mitbestimmung der Bürger. „Die Einbeziehung der Gießener wäre nur folgerichtig“, betont BI-Sprecher Jan-Patrick Wismar. Der Umbau des Museums muss schließlich den Interessen der Bürger dienen!
Bürger in Aufruhr über Umbenennung
„Eine demokratische Schlichtungsmöglichkeit“ sei dringend notwendig, fordert Wismar weiter. Viele Gießener empfinden die geplante Umbenennung als überstürzt und schlecht durchdacht. Das Museum, das am Kirchenplatz jetzt eine Neugestaltung durchläuft, hatte mit dem bisherigen Namen gewiss seine Verdienste.
Besonders kritisiert wird, dass die Stadtregierung die Bürgerbeteiligung, die bei anderen Projekten wie der Philosophenhöhe funktioniert hat, einfach ausgelassen hat. Bei einer Pressekonferenz letzte Woche verteidigte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher diese Entscheidung mit den Worten: „Das hätte nur zu vielen Enttäuschungen geführt.“ Die Umbenennung wurde auf Vorschlag des Museumsbeirats einstimmig beschlossen.
Die Mehrheit der Gießener lehnt den neuen Namen ab
Die Stimmen der Gießener sind laut und klar! Laut dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative, Wismar, sprachen sich in den sozialen Medien über 75 Prozent für die Beibehaltung des bisherigen Namens aus. Sogar beim Museumsfest am Samstag flogen die kritischen Stimmen durch die Luft – das Stadtmuseum soll nicht zum „Museum für Gießen“ werden!
Am Donnerstag steht die Entscheidung im Kulturausschuss des Stadtparlaments auf der Tagesordnung, und die ersten Bauarbeiten am Kirchenplatz nehmen bald ihren Lauf. Eine umfassende Neugestaltung der Dauerausstellung ist in Planung, aber welche Zukunft hat das Gießener Erbe als „Museum für Gießen“? Diese Frage spukt den Bürgern durch den Kopf.
Burkhard Möller