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Windpark Fernewald: Sieben Anlagen für nachhaltige Energie im Kreis Gießen

Im interkommunalen Windpark Fernewald, der von den Gemeinden Buseck, Fernwald und der Stadt Gießen geplant wird, sollen bis Ende 2026 sieben Windräder errichtet werden, die jährlich ausreichend Strom für rund 43.500 Zwei-Personen-Haushalte produzieren, wobei die aktuelle Planungsphase bei einer Informationsveranstaltung in Steinbach am 4. September 2024 vorgestellt wurde.

Ein bedeutendes Projekt zur Förderung erneuerbarer Energien nimmt Gestalt an: Im interkommunalen Windpark Fernewald, der die Gemeinden Buseck, Fernwald und die Stadt Gießen vereint, sind sieben Windkraftanlagen geplant. Bei einer Informationsveranstaltung in Steinbach wurden die Fortschritte und der momentane Stand der Planungen vorgestellt. Experten schätzen, dass die neue Anlage genug Strom produzieren wird, um rund 43 500 Zwei-Personen-Haushalte mit Energie zu versorgen.

Das Vorhaben, welches vor knapp zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, hat seither an Substanz gewonnen. Buseck, Fernwald und Gießen haben gemeinsam mit der Bietergemeinschaft Lintas Green Energy GmbH und Land+Forst Erneuerbare Energien GmbH daran gearbeitet, einen konkreten Plan zu entwickeln. Während der Veranstaltung wurden Details zu den geplanten Windkraftanlagen und den auszuführenden Verträgen präsentiert. Diese Verträge, die im September von den Gemeinderäten verabschiedet werden sollen, sind der Schlüssel zur Kooperation zwischen den Kommunen und dem Projektentwickler.

Details zu den Windkraftanlagen

Geplant sind insgesamt sieben Windräder des Typs Enercon E-175 EP5, die mit einer Gesamthöhe von 250 Metern aufwarten. Die Produktionskapazität wird auf etwa 109.000 Megawattstunden pro Jahr geschätzt. Dies entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 43.500 Haushalten, was das Projekt für die Gemeinden von großer Bedeutung macht. Martin Buntemeyer von Lintas Green Energy erläuterte, dass die Standorte der Windkraftanlagen unter Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten ausgewählt wurden. Man solle möglichst wenige Eingriffe in den Wald vornehmen, was durch die Wahl geeigneter Flächen und bestehender Wege erreicht werden soll.

Es wurde jedoch auch Kritik laut: Ein Anwohner stellte die Standortwahl in Frage und fragte, warum sich die Windkraftanlagen im Wald und nicht am Rand befinden. Dies wurde von den Projektleitern mit infrastrukturellen Vorgaben und der Berücksichtigung des ausgewiesenen Vorranggebiets erklärt.

Im Fokus der Diskussion standen auch die zu ratifizierenden Verträge. Der Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kommunen und dem Projektentwickler. Der Gestattungsvertrag legt die Laufzeit der Windkraftanlagen auf 30 Jahre fest und behandelt wichtige Punkte wie Rückbau und Rekultivierung der Flächen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem finanziellen Aspekt, da 70 Prozent der Einnahmen auf alle Grundstückseigentümer verteilt werden sollen, während 30 Prozent an die Eigentümer der spezifischen Standorte gehen.

Ein zentrales Anliegen der drei Bürgermeister, Manuel Rosenke, Michael Ranft und Alexander Wright, ist die Bürgerbeteiligung am Projekt. Ab der Baureife besteht die Möglichkeit für die Bewohner, sich zu beteiligen. Ein Modell, das mehrere Kommunen und lokale Banken zu einer Holding zusammenschließen könnte, wird diskutiert. Bürger könnten bis zu 30 Prozent an dem Windpark beteiligt werden.

Die zeitlichen Rahmenbedingungen sehen vor, dass bis Ende des Jahres die Schutzaspekte bezüglich Flora und Fauna in Fernewald untersucht werden. Ab 2025 wird auf der Grundlage der Gutachten die Detailplanung aufgenommen. Im darauf folgenden Jahr sollen dann die notwendigen Genehmigungsanträge beim Regierungspräsidium eingereicht werden. Die Projektleiter betonten jedoch, dass das Vorhaben einem dynamischen Prozess unterliegt und Änderungen jederzeit möglich sind, insbesondere durch die Ergebnisse der Gutachten.

Die Informationsveranstaltung lockte mit etwa 100 anwesenden Bürgern, was Bürgermeister Rosenke etwas bedauerte, da viele Stühle unbesetzt blieben. Trotz der geringen Teilnehmerzahl stellte die versammelte Menge viele Fragen zu den verschiedenen Aspekten und Bedenken über mögliche Beeinträchtigungen der Umwelt. Themen wie seltene Vogelarten und die Belastung der Anwohner durch Immissionen wurden ausführlich diskutiert. Das Engagement der Bürger zeigte, dass trotz der anfänglichen Desinteresse ein großes Interesse an den Details und der Zukunft des Windparkprojekts besteht.

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