Gifhorn. Die Stadt hat eine bedeutende Persönlichkeit verloren, die durch ihr soziales Engagement das Leben vieler Menschen verändert hat. Edeltraud Sack, die Cofounderin und langjährige Vorsitzende der Gifhorner Tafel, ist am 17. Juli im Alter von 74 Jahren verstorben. Ihre Arbeit war nicht nur ein Lebenswerk – sie stellte auch die Bedürfnisse der Bedürftigen in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen.
Ein Vorbild im Ehrenamt
Edeltraud Sack war eine herausragende Persönlichkeit in Gifhorn, oft als das Gesicht der Tafeln bezeichnet. Ihr Einsatz für Bedürftige, den sie seit der Gründung der Gifhorner Tafel im Jahr 2001 leistete, war von einem tiefen Engagement geprägt. Mit über 3500 versorgten Menschen im Laufe der Jahre hat sie nicht nur Lebensmittel verteilt, sondern auch eine Stimme für diejenigen geschaffen, die oft ungehört bleiben.
Das Vermächtnis der Tafel
Die Tafel in Gifhorn, unter Sacks Leitung, entwickelte sich von einer kleinen Einrichtung zu einer wichtigen Anlaufstelle für viele in Not. Durch ihren unermüdlichen Einsatz von der Lebensmittelbeschaffung bis zur Organisation von Umzügen in neue Räumlichkeiten hat sie die Tafel erfolgreich in der Gemeinschaft verankert. Die Essensausgabe war für sie nicht nur ein Job, sondern ein wichtiger Moment des respektvollen Umgangs mit den Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.
Die Kraft der Diplomatie
Edeltraud Sack bewies großes Geschick in der Zusammenarbeit mit Einzelhandelskonzernen und regionalen Lebensmittelherstellern. Sie war stets bestrebt, Ressourcen für die Tafel zu gewinnen und die finanziellen Mittel unabhängig von staatlichen Subventionen zu sichern. Ihr Ziel war es, ein zuverlässiges Netzwerk zur Unterstützung der Bedürftigen aufzubauen, was auch in ihrem Fokus auf regionale Vernetzung der Tafeln deutlich wurde.
Eintreten für soziale Gerechtigkeit
Sack war nicht nur eine Organisatorin, sondern auch eine Stimme für soziale Gerechtigkeit. Ihre eigene Geschichte als Flüchtlingskind, das zeitweise in Armut lebte, motivierte sie, gegen Ungerechtigkeiten und für das Wohl aller Menschen zu kämpfen. Laut ihren Worten: „Es ist die tägliche Arbeit: Die Leute kommen rein und freuen sich, uns zu sehen.” Diese Momente des Glücks waren für Sack der wahre Erfolg ihrer Arbeit und ihrer Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Unterstützung hat.
Trauer und Dankbarkeit
Die Nachricht von Sacks Tod hat in der Gemeinde Trauer ausgelöst. Ihre Familie plant eine private Beisetzung im engsten Kreis. Ihr Erbe wird jedoch weiterleben, sowohl durch die Tafel als auch in den Herzen all jener, die von ihrem Einsatz profitiert haben. Die Bürger von Gifhorn sind eingeladen, sich an ihre Werte zu erinnern und weiterhin für ein soziales Miteinander zu kämpfen.
Sack hinterlässt eine Lücke in der Gemeinschaft, doch ihr Einfluss wird weiterhin als Inspiration für Ehrenamtliche und sozial Engagierte in Gifhorn und darüber hinaus wirken.
– NAG