Gifhorn. In der Debatte um den Bau der A39 äußert die BUND-Kreisgruppe Gifhorn ihre Bedenken und fordert eine erneute Diskussion über die Verkehrsplanung in der Region.
BUND: Verkehrswende ist unabdingbar
Nach Ansicht der BUND-Kreisgruppe ist die notwendige Verkehrswende unerlässlich, um den aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und den damit verbundenen Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen gerecht zu werden. Die IHK setzt sich stark für den Bau der A39 ein, doch der BUND sieht in der angespannten wirtschaftlichen Lage keinen Zusammenhang mit einer abrupten Erweiterung des Autobahnnetzes.
Alternative Vorschläge statt A39
Stattdessen plädiert der BUND für den Ausbau der B4 und die Installation von Ortsumfahrungen. Diese könnten den Verkehr in stark betroffenen Ortschaften rasch entlasten und eine umweltschädliche Neuordnung des Verkehrs verhindern.
Die finanziellen Aufwendungen für den dreistreifigen Ausbau der B4 würde laut den Schätzungen der Niedersächsischen Landesanstalt für Straßenbau und Verkehr etwa 303 Millionen Euro betragen. Dies ist weniger als ein Drittel der Kosten, die für den Bau einer neuen Autobahn anfallen würden.
Ökologische Bedenken werden ignoriert
Die Argumentation der IHK, dass zusätzliche Verkehrsinfrastruktur für den Austausch mit Skandinavien notwendig sei, kritisiert der BUND als nicht überzeugend. Vielmehr wird ein belastbares Schienennetz als die bessere Lösung angesehen. Diese würde nicht nur ökologisch Vorteile bieten, sondern auch eine effizientere wirtschaftliche Anbindung ermöglichen.
Durch den Bau der A39 würde nicht nur wertvoller Lebensraum für geschützte Tierarten, wie Vögel und Insekten, verloren gehen, sondern auch der Zustand von Mooren und anderen CO2-Speichern erheblich gefährdet. Asphaltflächen erhöhen die Temperaturen und verringern die Bodenspeicherfähigkeit von Wasser.
Öffentliche Diskussion nicht gewünscht?
Trotz der klaren Argumentation von Fachleuten, darunter Verkehrswissenschaftler wie Professor Pez, bliebe eine öffentliche Diskussion über die nachhaltige Verkehrsentwicklung aus. Die BUND-Kreisgruppe sieht hier eine klare Verantwortung von Seiten der Politik und der IHK, den Dialog mit den Bürgern sowie Experten aktiv zu suchen und nicht zu ignorieren.
Warum das wichtig ist
Die wichtigen Sachargumente, die von den Fachleuten vorgebracht werden, sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Region. Die BUND-Kreisgruppe spricht sich klar gegen eine Bebauung und massive Flächenversiegelung aus, die nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger in Gifhorn langfristig gefährden könnte.
Zusammenfassend appelliert der BUND an alle gesellschaftlichen Organisationen, sich aktiv für eine ökologisch verantwortliche Verkehrsplanung einzusetzen und die bereits bestehenden Ressourcen in Form von Schienen- und Wasserstraßennetzen zu nutzen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.
Für mehr Informationen über die aktuelle Situation in Gifhorn halten Sie sich bitte über lokale Nachrichtenquellen und den BUND auf dem Laufenden.
– NAG