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Von Trauer zu Hoffnung: Manuelas Initiative unterstützt Sterbenskranke

Nach dem tragischen Motorrad-Unfall ihres 18-jährigen Sohnes Tim im Kreis Gifhorn am 21. Juni 2019, der sein Leben kostete, hat Manuela eine inspirierende Aktion ins Leben gerufen, um seinen Geist am Leben zu erhalten und gleichzeitig sterbenskranken Menschen durch eine kreative Initiative zu helfen, die über 4.600 Euro für den Wünschewagen Niedersachsen gesammelt hat.

Der 21. Juni 2019 war für Manuela ein einschneidender Tag, der ihr ganzes Leben veränderte. An diesem tragischen Tag verlor sie ihren 18-jährigen Sohn Tim bei einem schweren Motorradunfall im Kreis Gifhorn. Tim, auch bekannt unter seinem Spitznamen „Timbo“, hatte noch so viele Träume und Pläne. Um seinen kurzen, jedoch bedeutungsvollen Lebenstraum zu ehren und seine Erinnerung lebendig zu halten, hat Manuela eine außergewöhnliche Initiative ins Leben gerufen, die nicht nur ihrem Sohn gewidmet ist, sondern auch Menschen in schwierigen Lebenslagen zugutekommt.

Tim war auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle in Wolfsburg, als sich der verhängnisvolle Unfall ereignete. Aufgrund eines Regenschauers, der durch das offene Dachfenster seines Autos ins Innere gelangte, entschloss sich Tim, sein Motorrad zu nehmen. Nur wenige Meter von seinem Wohnort in Neudorf-Platendorf entfernt, kam es zu einem Frontalzusammenstoß mit einem VW, dessen Fahrerin nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Tim zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, dass er noch am Unfallort verstarb. Diese schmerzliche Erfahrung ließ Manuela nicht einfach ruhen; stattdessen suchte sie nach einem Weg, den Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig das Andenken ihres Kindes zu bewahren.

Die Idee hinter „Timbostones“

Um den Verlust ihres Sohnes in eine positive Aktion umzuwandeln, gründete Manuela die Facebook-Gruppe „Timbostones“. In dieser Gruppe sendet sie farbige Steine auf Reisen, was symbolisch für Tims Liebe zur Freiheit steht. In der Gruppenbeschreibung von „Timbostones“ betont Manuela, dass ihr Sohn noch so viel mehr im Leben vorhatte, doch all seine Träume und Wünsche durch den tragischen Vorfall unerfüllt blieben. Daher soll sein Geist durch diese bunten Steine weiter um die Welt reisen und den Menschen Freude bereiten.

Jeder kann an dieser Bewegung teilnehmen, indem er Steine bemalt und sie an einem Ort seiner Wahl auslegt. Es wird empfohlen, auf die Rückseite des Steins ein weißes „f“ auf blauem Untergrund zu schreiben, was für das Facebook-Symbol steht. Zudem sollten der Gruppenname „Tim’Bo-Stones“ und der Hinweis „finden – posten – neu auslegen“ vermerkt werden. Wenn jemand einen Stein findet, kann dieser in der Facebook-Gruppe gepostet werden, wobei der Ort des Fundes erwähnt wird. Damit entsteht eine Art Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder seine Kreativität ausleben kann, während gleichzeitig Tims Andenken gewahrt bleibt.

Eine besondere Aktion für Sterbenskranke

Mit ihrer kreativen Energie hat Manuela nicht nur ein Andenken an ihren Sohn geschaffen, sondern auch eine besondere Aktion für Menschen in schweren Lebenslagen ins Leben gerufen. Diese Initiative kommt dem Wünschewagen Niedersachsen zugute. Über 700 engagierte Kreative haben an ihrem Projekt teilgenommen, indem sie Steine bemalt, Glückswürmchen und Kuscheltiere angefertigt haben. Diese liebevoll gestalteten Gegenstände können für eine kleine Spende mitgenommen werden, wobei es insgesamt gelungen ist, mehr als 4.600 Euro zu sammeln. Laut einer Aussage auf Facebook ist dies eine beachtliche Summe, die es vielen sterbenskranken Menschen ermöglichen wird, ihre letzten Wünsche zu erfüllen.

Mit dieser Initiative zeigt Manuela nicht nur, wie man Trauer in etwas Positives umsetzen kann, sondern sie schafft auch einen Raum für Solidarität und Nächstenliebe. Indem sie Tims Vermächtnis weiterträgt, hilft sie anderen und breitet eine Welle der Hoffnung aus, die all die, die daran teilnehmen, verbindet.

Ein bleibendes Andenken

Durch Manuela erinnert die Gemeinschaft an Tim und seine Wünsche. Die bunte Steineaktion und die Spendenaktion für sterbenskranke Menschen sind nicht nur ein Zeichen der Trauer, sondern auch der Hoffnung. Sie zeigen, dass selbst in den dunkelsten Zeiten etwas Schönes und Gutes entstehen kann. Tims Geist lebt weiter – in den Herzen der Menschen, die ihn geliebt haben, und durch die Aktionen, die in seinem Namen stattfinden.

Manuela hat mit ihrer Initiative nicht nur eine Möglichkeit gefunden, um den Verlust ihres Sohnes zu verarbeiten, sondern auch eine Community geschaffen, die gemeinsame Trauer und Unterstützung bietet. Die Aktion hat viele Menschen inspiriert, sich aktiv zu beteiligen und auf kreative Weise etwas Gutes zu tun.

Die Bedeutung von Trauerbewältigung

Trauerbewältigung ist ein individueller Prozess, der für jeden unterschiedlich verläuft. Studien zeigen, dass kreative Aktivitäten ein wirksames Mittel zur Verarbeitung von Trauer sein können. Laut einer Untersuchung der American Psychological Association kann kreatives Schaffen zur Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens beitragen. Manuela hat dies erkannt und ihre eigene Form der Trauerbewältigung durch das Bemalen von Steinen und das Teilen von Geschichten über ihren Sohn gefunden. Solche Aktionen fördern auch den sozialen Zusammenhalt und helfen, die Isolation, die oft mit Trauer einhergeht, zu überwinden.

Die Facebook-Gruppe „Timbostones“ hat nicht nur Trauerförderndes bewirkt, sondern auch eine positive Botschaft gesendet. Es geht darum, die Erinnerung an Tim lebendig zu halten und gleichzeitig eine Gemeinschaft zu bilden, die anderen Menschen hilft und Freude bringt.

Gemeinnützige Aktionen und deren Wirkung

Die durch Manuela ins Leben gerufene Aktion zeigt auch, wie wichtig gemeinnützige Projekte für die Gesellschaft sind. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Deutscher Stiftungen engagierten sich im Jahr 2021 etwa 43 % der Deutschen in sozialen oder gemeinnützigen Projekten. Solche Initiativen sind essenziell, um Bedürftigen zu helfen und das gesellschaftliche Engagement zu fördern.

Mit den insgesamt über 4.600 Euro, die durch Manuelas Initiative gesammelt wurden, können viele Wunschfahrten für sterbenskranke Menschen realisiert werden. Der Wünschewagen Niedersachsen ist ein Projekt, das kranken Menschen ermöglicht, ihre letzten Wünsche zu erfüllen, sei es ein Besuch am Lieblingsort oder die Teilnahme an einem Familienereignis. Diese Fahrten tragen nicht nur zur Lebensqualität der Betroffenen bei, sondern bieten auch den Angehörigen wertvolle Erinnerungen in schweren Zeiten.

Durch das Einbeziehen der Gemeinschaft in solche Aktionen wird der Zusammenhalt gestärkt und das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen in schwierigen Lebenssituationen geschärft. Sie zeigen, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.

Verbindung von Erinnerungskultur und sozialem Engagement

Manuelas Aktion verdeutlicht, wie Erinnerungskultur und soziales Engagement miteinander verbunden sind. Die Möglichkeit, kreative Gegenstände zu schaffen und mit einer größeren Gemeinschaft zu teilen, schafft nicht nur einen Raum für Trauer, sondern auch für Hoffnung und positive Veränderungen. Solche Initiativen können das Ziel verfolgen, Spenden für wichtige soziale Projekte zu sammeln und gleichzeitig das Andenken an geliebte Verstorbene hochzuhalten.

In einer Welt, die oft von Negativität geprägt ist, bietet Manuelas Ansatz einen ermutigenden Weg, sowohl das persönliche Leiden zu transformieren als auch gemeinschaftliches Engagement zu fördern. Letztlich lernen wir, dass aus Verlust auch eine Quelle der Inspiration und des Wandels entstehen kann, die das Leben vieler Menschen bereichert.

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