Inmitten der sanften Landschaft rund um See bei Niesky nimmt eine bemerkenswerte Dorfgemeinschaft Formen an, die sowohl nach außen strahlt als auch tief in ihrer Geschichte verwurzelt ist. Gerade in diesen Zeiten, in denen viele ländliche Gebiete um ihren Fortbestand kämpfen, zeigt See, wie Vitalität durch Engagement und kreative Ideen neu entfacht werden kann. Der Ort, bekannt für seine idyllische Umgebung und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, hat sich als ein Beispiel für positive Entwicklung hervorgetan.
Ein engagiertes Dorfbewusstsein
Die drei Hauptvertreter des Ortes—Udo Fleischer, Heidrun Hennersdorf und Ramona Kiehle—sind nicht nur Zeitzeugen einer lebhaften Vergangenheit, sondern auch aktive Gestalter einer vielversprechenden Zukunft. Sie lehren uns, das ungenutzte Potenzial von Gemeinschaftsräumen zu erwecken, wie zum Beispiel den ehemaligen „Moholzer Rosengarten“. Auf einmaliger Weise wurde aus einem verwahrlosten Stück Land ein blühender Ort der Begegnung. „Wir hatten die Idee, hier etwas Schönes zu schaffen,“ erklärt Hennersdorf, die gemeinsam mit anderen Bewohnern den Garten pflegt.
Natur und Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt des Ortes ist der Anbau von Lavendel durch die Agrargenossenschaft See, die durch innovative Ideen im Einklang mit der Natur plant. Diese Vorhaben zielen nicht nur auf landwirtschaftlichen Erfolg ab, sondern auch auf eine nachhaltige Entwicklung im Dorf. Parallel dazu entsteht eine 100 Hektar große Photovoltaikanlage, die als wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung ernst genommen wird. „Wir stehen mit der Bevölkerung in regelmäßigem Austausch, um unsere Pläne klar zu kommunizieren,“ so Tobias Kärber, einer der Geschäftsführer der Genossenschaft.
Lebendige Dorfgemeinschaft trotz Herausforderungen
Die Geschichte von See zeigt sich in den Erinnerungen der älteren Generation, die von einer lebhaften Dorfgemeinschaft erzählt, in der Geschäfte, Schulen und ein reges Vereinsleben das Alltagsbild prägten. Während die gegenwärtige Realität im Vergleich dazu bescheidener ausfällt – viele Geschäfte mussten schließen und die Jugend zieht häufig in die Stadt – ist die Hoffnung auf eine Renaissance des Ortes stark. „Mit mehr Engagement könnten wir eine attraktive Ortsmitte revitalisieren,“ so Fleischer.
Willkommen junge Familien!
Der Zufluss junger Familien, die leerstehende Häuser im Ort übernehmen, bringt frischen Wind und neuen Optimismus. Sie bringen Ideen, Engagement und einen modernen Lebensstil mit, der mehr Gestaltungsmöglichkeiten schafft. So sind inzwischen 30 Familien in See angekommen und investieren nicht nur in ihre neuen Heimstätten, sondern auch aktiv in die Gemeinschaft, wo sie sich zum Beispiel in Ortschaftsversammlungen einbringen.
Das Gemeinschaftsgefühl stärken
Das ehrenamtliche Engagement in See zeigt sich auch in der Vielzahl von Vereinsaktivitäten und Traditionen, die die Dorfgemeinschaft verbinden. Feste wie das „Hexenfeuer“, der „Dorftrubel“ und Weihnachtsfeiern laden alle Bürger ein, sich zu versammeln und gemeinsam zu feiern. Diese Veranstaltungen stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern sorgen auch dafür, dass die Traditionen lebendig bleiben.
Die Zukunft gestalten
Mit einem klaren Blick auf die sogenannte „Grüne Infrastruktur“ plant See, seine Attraktivität nicht nur für die Einwohner, sondern auch für Touristen zu erhöhen. Der Fokus liegt dabei auf dem Fahrradtourismus, der durch den Ausbau neuer Radwege gefördert wird, um sowohl Einheimischen als auch Besuchern die Schönheit der Natur zugänglich zu machen. „Wir wünschen uns, dass See ein Ort wird, an dem man sich gut entfalten und erholen kann,“ betont Fleischer.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass See bei Niesky ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist, wie ein Dorf sowohl seine Vergangenheit wertschätzt als auch mutig in die Zukunft blickt. Die anstehende Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist ein weiterer Beweis für den unermüdlichen Einsatz der Dorfbewohner, ein lebendiges und attraktives Umfeld zu schaffen. Mit ihren Zielen und Plänen verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: die Hoffnung auf eine blühende Dorfgemeinschaft, die sowohl für Alt als auch für Jung eine lebenswerte Heimat bietet.