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Frauen in der Wissenschaft: Anstieg der Promotionen in Niedersachsen

Im Jahr 2023 ist die Zahl der promovierenden Personen in Niedersachsen um 0,2% auf 13.870 gesunken, während der Anteil promovierender Frauen auf 45,2% gestiegen ist und der Anteil der internationalen Promovierenden auf 24,2% zugenommen hat, was auf Veränderungen in der Hochschullandschaft und der Gleichstellung in der Wissenschaft hinweist.

Im Jahr 2023 hat Niedersachsen erneut eine kleine Veränderung in der Zahl der Promovierenden verzeichnet. Laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) gab es insgesamt 13.870 Personen, die sich in einem laufenden Promotionsverfahren befanden, was einen Rückgang von 0,2% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies deutet darauf hin, dass trotz eines grundsätzlichen Interesses an Promotionen sich die Zahlen der neuen Promovierenden etwas verringern.

Dies ist nicht das einzige interessante Detail, das die aktuellen Statistiken bereithalten. Der Anteil der Frauen unter den Promovierenden ist angestiegen und erreichte einen Wert von 45,2%. Dies ist ein positiver Trend, da er zeigt, dass mehr Frauen sich in der Forschung engagieren und promovieren können. Queeren Frauen ist vor allem an zahlreichen Hochschulen zu erkennen, wo sie in erheblichen Mehrheiten vertreten sind, wie beispielsweise an der Tierärztlichen Hochschule, die mit 78,3% den höchsten Frauenanteil ausweist.

Fächer und internationale Promovierende

Im Kontext der Studienrichtungen sind die Ingenieurwissenschaften als die beliebteste Fächergruppe für Promovierende hervorgetreten, mit einem Anteil von 26,0%. Dies ist ein Anstieg von 0,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, was die anhaltende Beliebtheit und möglicherweise die Wachsende Relevanz technischer Studien zeigt. Die Gruppe „Mathematik und Naturwissenschaften“ folgt mit 24,5%, wobei zu beachten ist, dass hier ein Rückgang von 1,5 Prozentpunkten zu verzeichnen ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Anteil der Promovierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Diese Zahl ist auf 24,2% gestiegen, was 3.352 Personen entspricht. Insbesondere an der Universität Göttingen sind 35,4% der Promovierenden international, während an der Medizinischen Hochschule Hannover 34,5% aus dem Ausland stammen. Dies zeigt das Interesse und die Offenheit deutscher Hochschulen für internationale Studierende und fördert die Interkulturalität in der Forschung.

Vielfalt unter den Hochschulen

Die Verteilung der Promovierenden variiert stark zwischen den verschiedenen Hochschulen in Niedersachsen. Die Universität Göttingen hat die meisten Promovierenden (3.127), gefolgt von der Universität Hannover (2.829) und der Technischen Universität Braunschweig (2.329). Dabei fällt auf, dass der Frauenanteil unter den Promovierenden an den Technischen Universitäten Clausthal und Braunschweig relativ niedrig ist, mit nur 23,5% und 31,6% respektive. Diese Unterschiede könnten auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter die Art der angebotenen Fächer und die jeweilige Hochschulkultur.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Anstieg des Frauenanteils unter den promovierenden Personen um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr für eine wohlwollende Entwicklung in der Chancengleichheit in der Wissenschaft spricht. Einerseits bleibt der Frauenanteil in akademischen Kreisen ein wichtiges Thema, da seit Jahrzehnten versucht wird, eine Gleichverteilung zu erreichen. Andererseits stellt der Anstieg der internationalen Promovierenden die Zugänglichkeit des deutschen Hochschulsystems für internationale Talente dar.

Einblicke in die Entwicklung der Promotionszahlen

Ein Rückgang in der Zahl der Promovierenden könnte verschiedene Ursachen haben, einschließlich finanzieller Unsicherheiten, Karrierealternativen außerhalb der akademischen Welt oder auch persönliche Entscheidungen. Das Präsenzangebot der Hochschulen und die Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass nicht nur die Anzahl der neuen Promovierenden, sondern auch die Geschlechterverteilung und nationalen Hintergründe immer wichtiger werden, um die Dynamik innerhalb der Forschung zu verstehen und zur Förderung einer vielfältigen und inklusive Wissenschaftslandschaft beizutragen. Diese Erkenntnisse bieten wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Strategien zur Unterstützung von Studierenden und Promovierenden in Niedersachsen.

Entwicklung der Promotion in Niedersachsen

Die Entwicklung der Promovierendenzahlen in Niedersachsen zeigt eine interessante Dynamik. Im Jahr 2023 gab es insgesamt 13.870 Personen, die in einem Promotionsverfahren standen, was einen leichten Rückgang von 0,2% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahl ist besonders bemerkenswert, da die Promotionszahlen in den vorangegangenen Jahren häufig angestiegen sind, was auf eine wachsende akademische Landschaft hinweist. Es bleibt jedoch festzustellen, dass trotz des Rückgangs der Gesamtzahl der Promovierenden der Frauenanteil gestiegen ist, was darauf hindeutet, dass gesellschaftliche und institutionelle Veränderungen in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft Wirkung zeigen.

Jedoch ist der Rückgang in der Gesamtzahl der Promovierenden ein Thema, das genauer beobachtet werden sollte, gerade in Anbetracht der fortschreitenden Diskussionen über den Wert von Promotionen innerhalb der akademischen und beruflichen Landschaft. Es könnte auf veränderte Einstellungen zur akademischen Karriere oder auf externe Faktoren wie wirtschaftliche Unsicherheiten hinweisen. Daher ist es wichtig, die zukünftige Entwicklung im Auge zu behalten.

Demografische Zusammensetzung der Promovierenden

Die demografische Zusammensetzung der Promovierenden in Niedersachsen zeigt eine interessante Vielfalt. Mit einem Anteil von 24,2% ausländischer Staatsbürger unter den Promovierenden wird deutlich, dass der internationale Austausch und die Rekrutierung ausländischer Talente auch in der Wissenschaft von großer Bedeutung sind. Die Universitäten in Niedersachsen scheinen in der Lage zu sein, eine multikulturelle akademische Gemeinschaft zu fördern, die gegenseitigen Austausch und Zusammenarbeit begünstigt.

Der Unterschied im Frauenanteil zwischen verschiedenen Hochschulen und Fächergruppen lässt auch auf strukturelle Faktoren schließen, die Einfluss auf die Entscheidung für eine Promotion haben. Eine tiefere Analyse der spezifischen Rahmenbedingungen, die an den Hochschulen vorherrschen, könnte helfen, weitere Einsichten zu gewinnen. Die Tierärztliche Hochschule zeigt mit 78,3% den höchsten Frauenanteil, wohingegen technische Fächer traditionell eine niedrigere Frauenquote aufweisen. Diese Faktoren sind für die Diskussion um Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft von großer Bedeutung.

Aktuelle Herausforderungen in der Wissenschaft

Die Wissenschaft in Niedersachsen steht vor verschiedenen Herausforderungen, die sich auf die Promotionszahlen und die Zusammensetzung der Promovierenden auswirken. Eine der zentralen Herausforderungen ist der Druck, den viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erleben, um sowohl den akademischen Anforderungen gerecht zu werden als auch eine Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu finden. Diese Probleme können besonders für Frauen, die oft zusätzliche familiäre Verpflichtungen haben, eine große Hürde darstellen.

Des Weiteren ist die Finanzierung von Promotionen ein weiteres wichtiges Thema. Viele Promovierende sind auf Stipendien oder temporäre Verträge angewiesen, was zu Unsicherheiten führt. Diese finanziellen Aspekte sind entscheidend dafür, wie viele Menschen sich entscheiden, einen Doktortitel anzustreben, insbesondere in einem sich schnell verändernden Arbeitsmarkt, in dem die Anforderungen an akademische Qualifikationen ständig steigen.

Schlussfolgerung

Die Zahlen der Promovierenden in Niedersachsen zeigen sowohl positive Entwicklungen als auch Herausforderungen auf, die für die akademische Zukunft von Bedeutung sind. Es ist essenziell, die Rahmenbedingungen für Promovierende weiter zu verbessern, um einen erfolgreichen Abschluss und die Chancengleichheit in der Wissenschaft zu fördern. Daher sollten Hochschulen, mit Unterstützung von Politik und Gesellschaft, an einem inklusiven und unterstützenden Umfeld arbeiten, das sowohl nationale als auch internationale Talente anzieht.

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