29.08.24 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Eine spannende Entwicklung im Nahverkehrsbereich von Südniedersachsen nimmt Gestalt an. Die Stadt Göttingen sowie die Landkreise Göttingen, Holzminden und Northeim rufen alle Bürgerinnen und Bürger zu einer bedeutenden Onlinebefragung auf. Ziel dieser Initiative ist es, die Bedürfnisse und Perspektiven der Menschen zu erfassen, um einen umfassenden Nahverkehrsplan zu erstellen, der die Mobilität in dieser Region nachhaltig verbessern soll. Die Möglichkeit zur Teilnahme läuft bis zum 29. September 2024 und steht unter der URL jetzt-mitmachen.de/nvp-snds zur Verfügung.
In dieser Befragung können Teilnehmende ihre Zufriedenheit mit dem derzeitigen Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bewerten. Im Rahmen eines strukturierten Online-Fragebogens sind auch persönliche Probleme oder Verbesserungsvorschläge willkommen. Zudem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, in einer interaktiven Karte spezielle Punkte zu markieren, die ihrer Meinung nach einer Überarbeitung oder Verbesserung bedürfen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Beteiligung der Bevölkerung entscheidend dafür ist, wie gut die künftigen Angebote den tatsächlichen Bedürfnissen der Fahrgäste entsprechen können.
Hintergrund und Zielsetzung
Der Hintergrund dieser Onlinebefragung ist die Erstellung eines gemeinsamen Nahverkehrsplans, initiiert vom Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) und der Stadt Göttingen. Ziel ist es, den ÖPNV in der Region effizienter und attraktiver zu gestalten. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der bestehenden Verbindungen zwischen Stadt und Umland, um die Mobilität nicht nur zu fördern, sondern auch um den besonderen Anforderungen der ländlicheren Räume gerecht zu werden.
Ein zentraler Aspekt des zukünftigen Nahverkehrsplans wird die Entwicklung von Qualitätsstandards sein. Diese Standards sollen sicherstellen, dass der ÖPNV sowohl für bestehende als auch für neue Fahrgastgruppen attraktiv bleibt. Zu den spezifischen Inhalten des Plans gehören Festlegungen zu Linienführung, Betriebszeiten und Umsteigemöglichkeiten sowie die Umsetzung eines barrierefreien Systems. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, um allen Menschen unabhängig von ihren individuellen Möglichkeiten Zutritt zum öffentlichen Verkehr zu gewähren.
Bedeutung und Ausblick
Die Bedeutung des Nahverkehrsplans kann nicht unterschätzt werden. Er wird als strategisches Dokument fungieren, das die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Nahverkehrs in Südniedersachsen stellt. Zudem haben der ZVSN und die Stadt Göttingen die gesetzliche Verpflichtung, alle fünf Jahre einen Nahverkehrsplan aufzustellen, gemäß dem Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz (§6 NNVG). Die aktuelle Laufzeit des bestehenden Plans reicht bis zum 31. Dezember 2025, während der Plan der Stadt Göttingen bereits Ende 2023 abgelaufen ist. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, wurde beschlossen, die Gültigkeit des Göttinger Plans bis zur Fertigstellung des neuen gemeinsamen Plans zu verlängern.
Auftragnehmer für die Erstellung des Nahverkehrsplans ist das Büro plan:mobil aus Kassel, welches Erfahrungen in der Fachplanung aufweisen kann. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Ergebnisse der Onlinebefragung in den neuen Nahverkehrsplan integriert werden und ob sie tatsächlich zu den gewünschten Verbesserungen im Bereich des ÖPNV in Südniedersachsen führen werden. Die Bürgerbeteiligung könnte eine Schlüsselrolle spielen, um die Mobilität in der Region nachhaltig zu optimieren und zukunftssicher zu gestalten.
Foto: Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen