Göttingen

Sommer 2024: Rekordhitze über London und Europa – Ein Blick auf die Daten

Der Sommer 2024 wurde laut dem Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union zum heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wobei die globale Durchschnittstemperatur in Europa um 1,54 Grad über dem Zeitraum von 1991 bis 2020 lag, was die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen unterstreicht.

In London wurde jüngst ein alarmierender Bericht des Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union veröffentlicht. Dieser zeigt, dass der Sommer 2024 als der bislang heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen wird. Die globale Durchschnittstemperatur belief sich in den Monaten von Juni bis August auf erstaunliche 0,69 Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums zwischen 1991 und 2020.

Die Daten, die der Copernicus-Dienst veröffentlicht, stammen aus einem umfangreichen Datensatz, der Milliarden von Messungen aus Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit integriert. Europa selbst hat mit einem Temperaturanstieg von 1,54 Grad über dem Durchschnitt der letzten dreißig Jahre einen neuen Rekord verzeichnet.

Stetiger Anstieg der Temperaturen

Besonders besorgniserregend ist der kontinuierliche Anstieg der Oberflächentemperaturen. Im August lag die durchschnittliche globale Temperatur bei 16,82 Grad Celsius, was 1,51 Grad über dem vorindustriellen Niveau entspricht. Dieser Temperaturrekord ist nicht isoliert; in zwölf der letzten dreizehn Monate wurde die kritische Schwelle von 1,5 Grad bereits überschritten. Trotz dieses alarmierenden Trends gilt das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, weiterhin als nicht verfehlt.

Selbst das laufende Jahr 2024 neigt stark dazu, das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Den bislang höchsten Wert von 0,7 Grad über dem Referenzzeitraum von 1991 bis 2020 hat die Jahresdurchschnittstemperatur bereits überschritten. Um einen neuen Wärmerekord nicht endgültig zu besiegeln, müsste die Temperaturabweichung in den verbleibenden Monaten um mindestens 0,3 Grad sinken – ein Szenario, das noch nie zuvor festgestellt wurde.

Intensive Hitzewellen und regionale Unterschiede

Laut den Worten von Samantha Burgess, der stellvertretenden Direktorin des Copernicus Climate Change Service, hat die Erde in den letzten drei Monaten eine Vielzahl von Rekorden aufgestellt, einschließlich des heißesten Junis und Augusts sowie des heißesten Tages seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Diese Entwicklung lässt die Chancen steigen, dass 2024 in die Geschichtsbücher eingeht.

In Europa zeigt sich ein differenziertes Bild. Während im Süden und Osten des Kontinents die Temperaturen über dem Durchschnitt lagen, gab es auch Regionen, in denen die Werte darunter waren, wie etwa im Nordwesten Irlands und des Vereinigten Königreichs, in Island, an der Westküste Portugals und in Südnorwegen. Der August 2024 war in diesen Teilen Europas der zweithöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, noch übertroffen von dem August 2022.

Der Bericht unterstreicht die Dringlichkeit, mit der der Wandel des Klimas beobachtet werden muss. Angesichts dieser extremen Wetterbedingungen ist es wichtiger denn je, sowohl die wissenschaftlichen Daten zu verstehen als auch geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Ob als Individuen oder Gesellschaft muss jeder Teil beitragen, um diesen beunruhigenden Trend umzuleiten.

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