Die Wohnungsgenossenschaft Volksheimstätte Göttingen hat kürzlich eine bedeutende Entscheidung getroffen, die nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die gesamte Gemeinschaft beeinflussen wird. Der Fokus liegt künftig ausschließlich auf dem eigenen Wohnungsbestand, während die Verwaltung von externen Objekten eingestellt wird.
Wichtige Veränderungen in der Verwaltung
Die Volksheimstätte Göttingen, die einen Eigenbestand von über 2500 Wohnungen verwaltet, hat beschlossen, die Verwaltung von mehr als 1000 Wohnungen, die sich im Besitz Dritter befinden, aufzugeben. Dies bedeutet, dass die genossenschaftlichen Verantwortlichen ihre Aufgaben bis zur Kündigungsfrist weiterhin wahrnehmen werden, was den Eigentümern vorerst keine Veränderungen bringt. So berichtet die Vorstandsvorsitzende Heike Klankwarth, dass viele Eigentümer bereits aktiv eine neue Verwaltung gesucht haben, teilweise mit Unterstützung des Verwaltungsbeirats.
Die Herausforderungen der Fremdverwaltung
Die Entscheidung, keine externen Wohnungen mehr zu verwalten, ist das Ergebnis sich verändernder Rahmenbedingungen. Klankwarth hebt hervor, dass die Anforderungen an die Verwaltung von Wohnobjekten stark gewachsen sind. Insbesondere die neuen Vorschriften und Gesetze haben die Branche komplexer gemacht, was zu einem Mangel an speziell ausgebildeten Fachkräften führt. Diese sind notwendig, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, was die Volksheimstätte als genossenschaftlich geführte Einrichtung vor erhebliche Herausforderungen stellt.
Gemeinschaftliche Verantwortung und Zukunftsperspektiven
Die Volksheimstätte verfolgt ausdrücklich die Vision einer sozialen Verantwortlichkeit in der Wohnungsversorgung, und Klankwarth ist optimistisch, dass die Genossenschaft trotz der Veränderungen gut aufgestellt ist. Die Beendigung der Fremdverwaltung wird den internen Fokus auf die eigenen Wohnungsangelegenheiten stärken und ermöglicht es der Genossenschaft, sich intensiver mit der Sanierung und dem Neubau von eigenen Wohnungen zu befassen.
Bereitschaft zur Sanierung und Neubau
Konkret beabsichtigt die Volksheimstätte, die Sanierung ihrer Bestände fortzusetzen und plant den Neubau von öffentlich geförderten Wohnungen in Rosdorf. Klankwarth weist darauf hin, dass die Baumaßnahmen aufgrund gestiegener Zinsen und inflationärer Kosten vorübergehend pausen mussten, doch mit einer stabilen Förderung erwartet sie, dem Problem des bezahlbaren Wohnraums entgegenzuwirken.
Fazit: Stärkung der Eigenverantwortung
Die Entscheidung der Volksheimstätte, die Fremdverwaltung aufzugeben, zeigt einen klaren Trend in der Wohnungswirtschaft hin zu mehr Eigenverantwortung. Diese Entwicklung könnte als Vorbild für andere Wohnungsunternehmen in der Region dienen und betont die Notwendigkeit, sich den anhaltenden Herausforderungen des Wohnungsmarktes proaktiv zu stellen. Mit dem neuen Fokus auf die eigene Verwaltung hat die Volksheimstätte die Chance, die Lebensqualität ihrer Mieter nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot zu leisten.
– NAG