Göttingen

„Zwei Vorbilder aus Münden: Bundesverdienstkreuz für Albrecht-Engel und Nickel“

In der Stadt Hann. Münden wurden am 10. August 2024 die Mündenerinnen Ines Albrecht-Engel mit dem Bundesverdienstkreuz und Jutta Nickel mit der Verdienstmedaille für ihr herausragendes Engagement in der Familienbildung und der Hospizarbeit durch Landrat Marcel Riethig geehrt, was die Bedeutung ihres jahrelangen Einsatzes für das Allgemeinwohl unterstreicht.

Ereignisse zur Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements

Bei einem feierlichen Jahresempfang im Packhof von Hann. Münden wurden kürzlich zwei herausragende Mündenerinnen für ihr unermüdliches ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Ines Albrecht-Engel erhielt das Bundesverdienstkreuz, während Jutta Nickel mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde. Diese Ehrungen unterstreichen die Wichtigkeit von ehrenamtlicher Arbeit in der Gemeinschaft.

Pionierarbeit im Bereich der Familienbildung

Ines Albrecht-Engel, eine 73-jährige Aktivistin, wurde für ihre jahrzehntelange Arbeit im Bereich Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit geehrt. In den 1970er Jahren war sie in Köln an vorderster Front der Geburtsbewegung aktiv und setzte sich für wichtige Errungenschaften ein, wie beispielsweise die Begleitung von Vätern während der Geburt. Ihre Bemühungen führten zur Etablierung des sogenannten „Rooming in“, wo Mutter und Kind in einem Zimmer untergebracht werden, sowie zur Stillförderung und der Wahl des Geburtsortes.

Albrecht-Engel war auch eine treibende Kraft bei der Einrichtung der ersten Geburtsvorbereitungskurse in Göttingen. Diese Kurse gelten heute als Standard. Darüber hinaus gründete sie das ISIS-Zentrum für Schwangerschaft, Geburt und Familienbildung und war von 1985 bis 2005 Bundesvorsitzende der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung. Ihr Engagement wurde auch von der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt, insbesondere in der Bindungsforschung.

Engagement für die Hospizbewegung

Jutta Nickel, eine 62-jährige gelernte Sparkassenkauffrau, erhielt die Verdienstmedaille für ihren bedeutenden Beitrag zur Hospizbewegung. Ihre Reise begann nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2005, als es in Hann. Münden noch kein Hospiz gab. Inspiriert von der Hospizleiterin Dr. Muschaweck, setzte Nickel sich das Ziel, sich für die Gründung eines Hospizes in ihrer Stadt zu engagieren.

Nach der Eröffnung des Awo-Hospizes in Hann. Münden ließ sich Nickel zur Trauerbegleiterin ausbilden und arbeitete ehrenamtlich im Hospiz, wo sie sowohl sterbende Menschen begleitete als auch Angehörigen zur Seite stand. Seit 2018 ist sie als Spendenbeauftragte aktiv und fokussiert sich darauf, die Öffentlichkeit über die Finanzierung von Hospizen aufzuklären. Die Unterstützung der Mündener Gemeinschaft zeigt sich in der Beteiligung an Benefizveranstaltungen, die zur Absicherung des Hospizes beitragen.

Die Bedeutung des Ehrenamts für die Gemeinschaft

Das Engagement von Albrecht-Engel und Nickel bietet wichtige Einblicke in die Rolle des Ehrenamts und dessen Einfluss auf das soziale Gefüge in Hann. Münden. Ihre Leistungen sind nicht nur individuelle Erfolge, sondern verdeutlichen den gemeinschaftlichen Zusammenhalt und die Solidarität in der Region. Wie beide Frauen betonen, ist die Unterstützung von Familien und die Begleitung von Schwerkranken ein gesellschaftliches Anliegen, das alle angeht.

„Wir sollten alle ein Interesse daran haben, das Leben und die Gesundheit von Familien sowie die Würde Sterbender zu fördern. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft“, sagt Albrecht-Engel und Nickel fügt hinzu: „Dieser Preis ist nicht nur für mich, sondern für alle, die in irgendeiner Form das Hospiz unterstützen.“ Ihre Ehrungen sind somit auch ein Symbol für das Engagement vieler Freiwilliger, die im Stillen und oft im Hintergrund wirken.

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