Im Landkreis Goslar haben die Städte Goslar, Bad Harzburg, Seesen und Clausthal-Zellerfeld eine entscheidende Initiative gestartet, um eine nachhaltige Wärmeversorgung bis 2040 zu gewährleisten. Dies markiert den Beginn einer umfassenden kommunalen Wärmeplanung, die sowohl umweltfreundliche Techniken als auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben in den Mittelpunkt stellt.
Wärmeplanung und Klimaschutzgesetz
Der Anstoß zu diesem Projekt erfolgte durch das niedersächsische Klimaschutzgesetz, welches die Kommunen verpflichtet, bis Ende 2026 Wärmepläne zu entwickeln. Diese Pläne sind nicht nur erforderlich, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern sie ermöglichen auch eine strategische Herangehensweise zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit wurde in einem Kick-Off-Meeting deutlich gemacht, bei dem die Vertreter der vier Städte nun gemeinsam an einem Strang ziehen.
Zusammenarbeit für effiziente Wärmepläne
Die vier Städte haben sich darauf verständigt, ihre Wärmepläne aufeinander abzustimmen. Dies fördert ein übergreifendes Management der Flächen und Angaben. Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und dem Unternehmen Enersis, welches expertise in der Datenerhebung und Visualisierung bietet, soll die Effizienz des Planungsprozesses maximiert werden. Besonders Patricia Pöllman vom INEV und Martin Günther von Enersis brachten ihre Erfahrungen in das Meeting ein und unterstrichen die Bedeutung der datenbasierten Ansätze.
Detaillierte Analyse für eine nachhaltige Zukunft
Der Prozess der Wärmeplanung beinhaltet eine umfassende Analyse des aktuellen Wärmebedarfs in kommunalen und privaten Gebäuden. Klimaschutzmanagerin Elisa Nestmann erläutert, dass zunächst wichtige Daten gesammelt werden müssen, um eine robuste Grundlage für die Planungen zu schaffen. Die Bestandsanalyse wird auch die bestehenden Wärmeversorgungsstrukturen und die dazugehörigen Emissionen erfassen. Nach dieser Phase wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, die darauf abzielt, Möglichkeiten zur Reduzierung des Wärmebedarfs sowie lokale Wärmequellen aus erneuerbaren Energien zu identifizieren.
Einbindung der Gemeinschaft
Ein weiterer wichtiger Aspekt der kommunalen Wärmeplanung ist die Einbeziehung der Öffentlichkeit. Neben den relevanten Akteuren aus der Energieversorgung und der Immobilienwirtschaft werden auch Bürgerinnen und Bürger, Interessengruppen sowie wirtschaftliche Vertreter in den Prozess integriert. Diese Beteiligung soll sicherstellen, dass die geplanten Maßnahmen den Bedürfnissen der Gemeinschaft entsprechen und der Übergang zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung von allen getragen wird.
Langfristige Perspektive bis 2040
Das Projekt sieht vor, bis 2025 konkrete Maßnahmen zu entwickeln, während der gesamte Wärmeplanungsprozess voraussichtlich im Sommer des kommenden Jahres abgeschlossen sein wird. Der langfristige Erfolg dieser Initiative wird entscheidend dazu beitragen, die Zielvorgaben bis 2040 zu erreichen und die Region auf eine umweltbewusste Energiezukunft auszurichten.
– NAG