In den ländlichen Gebieten Niedersachsens ist der Schutz der Wildtiere ein wichtiges Anliegen, besonders wenn es um die Verletzung von Rehkitzen geht. Diese kleine Helden-Geschichte dreht sich um Rocky, ein Rehkitz, das nach einem tragischen Vorfall mit einem Mähdrescher in die liebevollen Hände von Annett Jerke kommen durfte.
Die Rettung von Rocky
Rocky wurde vor etwa fünf Wochen von einem Jagdpächter zu Annett Jerke, der Vorsitzenden des NABU Goslar, gebracht. Das Tier, das bei einem Mähvorgang schwer verletzt wurde, hatte tiefgreifende Wunden an seinen Hinterbeinen. Diese Verletzungen wurden sofort tierärztlich behandelt. Jerke übernahm die Pflege des kleinen Rehkitzes, der nun in ihrem Garten wohnt und nachts in einem Kinderlaufstall im Haus schläft.
Der Einsatz der Rehkitzretter
Die Rehkitzretter aus Goslar sind eine ehrenamtliche Gruppe, die seit sieben Jahren aktiv ist. Sie fliegen mit Drohnen über Wiesen und Felder, um Rehkitze vor dem verheerenden Schicksal, von Mähdreschern erfasst zu werden, zu schützen. In dieser Saison konnten die Retter bereits rund 220 Kitze retten. Die Initiative wird durch Spenden finanziert und bietet den Landwirten ihren Service kostenlos an.
Die erste Genesung von Rocky
Die Fortschritte von Rocky sind ermutigend. Er zeigt erste Gehversuche und erkundet neugierig seine Umgebung. Jerke berichtet, dass Rocky eine Vorliebe für die Blätter von Walderdbeeren, Spitzwegerich und Klee entwickelt hat. Außerdem erhalten die Tierschützer spezielle Aufzucht-Milch von Landwirten. Physiotherapie wird ebenfalls eingesetzt, um die Genesung des Rehkitzes zu unterstützen.
Der Weg zurück in die Freiheit
Die wichtigste Frage, die viele bewegt, ist, ob Rocky nach seiner Genesung in die Wildnis entlassen werden kann, trotz des engen Kontakts zu Menschen. Jerke ist optimistisch: „Er hatte vielleicht nur Kontakt zu drei Personen, deshalb wird die Rückkehr in die Freiheit funktionieren.“
Wichtigkeit der Rehkitzrettung
Die Problematik, dass Rehkitze oft von Mähdreschern verletzt werden, ist eng mit ihrem natürlichen Verhalten verknüpft. Sie besitzen einen sogenannten „Drück-Reflex“ und ducken sich vor Gefahren, anstatt zu fliehen. Das macht sie besonders anfällig in der Hochsaison der Mahd, wenn die Muttertiere häufig nicht in der Nähe sind. Umso wichtiger ist der Einsatz ehrenamtlicher Retter wie Jerke und ihre Organisation, um diesen schutzbedürftigen Tieren zu helfen.
– NAG