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„Grafschaft Bentheim: Neuer Biotopverbund soll Artenvielfalt sichern“

Nach zwei Jahren intensiver Gespräche und einem umfassenden Beteiligungsprozess haben Vertreter der Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Umweltverbände und der Kreisverwaltung in der Grafschaft Bentheim ein grundlegendes Konzept für einen kreisweiten Biotopverbund erstellt, um den genetischen Austausch zwischen Arten zu fördern und die Artenvielfalt in der Region nachhaltig zu sichern.

Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen in der Grafschaft Bentheim hat zur Schaffung eines bedeutenden naturschutzfachlichen Konzepts geführt. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Biodiversität zu fördern und den genetischen Austausch zwischen Tier- und Pflanzenarten in der Region zu sichern. Der Biotopverbund ist nicht nur wichtig für den Naturschutz, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Regionalentwicklung.

Bedeutung des Biotopverbunds für die Region

Der Biotopverbund ist ein Schlüsselprojekt, das darauf abzielt, verschiedene Lebensräume in der Grafschaft Bentheim miteinander zu vernetzen. Laut Sandra Cichon, der Ersten Kreisrätin, ist dies notwendig, um die Artenvielfalt in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft zu erhalten. Ein effektiver Biotopverbund ermöglicht es, dass sich Tier- und Pflanzenpopulationen frei bewegen und genetisch austauschen können, was langfristig ihr Überleben sichert.

Wichtiger Etappenschritt nach intensiven Gesprächen

Nach zwei Jahren intensiver Gespräche und einem umfassenden Beteiligungsprozess wurde das Konzept nun vorgelegt. Der Runde Tisch zum Niedersächsischen Weg, welcher im März 2022 gegründet wurde, brachte rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Umweltverbänden und der Verwaltung zusammen. Erik Rosche, der die Umsetzung des Projektes begleitet, beschreibt die Metamorphose des Konzepts als Ergebnis einer transparenten und kooperativen Zusammenarbeit. Die Einbindung aller naheliegenden Akteure zeigt, wie es gelingen kann, verschiedene Interessen in Einklang zu bringen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln.

Kritische Stimmen der Landwirtschaft

Trotz der positiven Rückmeldungen gibt es in der Landwirtschaft Bedenken bezüglich des Biotopverbunds. Vertreter betonen, dass die Auswirkungen des Konzepts auf landwirtschaftliche Nutzung sorgfältig betrachtet werden müssen. Sie fordern, dass im weiteren Verlauf klar definiert werden muss, welche Flächen als Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete ausgewiesen werden. Cichon versucht, diese Ängste zu zerstreuen, indem sie auf die Möglichkeit hinweist, dass die Gestaltung der Raumordnung berufliche Entwicklungsperspektiven für landwirtschaftliche Betriebe nicht wegnimmt.

Künftige Umsetzung auf Basis von Freiwilligkeit

Ein weiterer Aspekt bei der Umsetzung des Biotopverbunds ist die Freiwilligkeit. „Kompensationsmaßnahmen können effektiver gesteuert werden, ohne permanent Flächen in Anspruch zu nehmen“, sagt Rosche. Hierbei ist auch die Integration flexibler naturschutzfachlicher Maßnahmen von Bedeutung, die gut in die landwirtschaftlichen Praktiken eingebunden werden können. Ein Beispiel ist das Blühflächen-Programm, das unbürokratisch die Bereitstellung von Saatgut und Fördermittel organisiert.

Eine Zukunft für Artenvielfalt und Landwirtschaft

Die Entwicklungen rund um den Biotopverbund in der Grafschaft Bentheim sind ein Hoffnungsschimmer für eine nachhaltige Zukunft. Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten an einem Tisch wurde ein positives Signal gesendet, dass der Naturschutz und die Landwirtschaft Hand in Hand gehen können. Die Umsetzung des Konzepts wird Beobachtungen und Anpassungen unterliegen, um sicherzustellen, dass beide Seiten von den Vorteilen profitieren und die Natur gleichzeitig geschützt wird.

NAG

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