Stand: 29.07.2024 15:49 Uhr
Nach der Schließung des alten Standortes hat der Demokratiebahnhof in Anklam neue Räume gefunden, die jedoch einige Herausforderungen mit sich bringen.
Herausforderung bei der Raumfindung
Im März 2024 musste der Verein Demokratiebahnhof sein ehemaliges Zuhause im Bahnhof Anklam verlassen, nachdem der Landkreis Vorpommern-Greifswald das Gebäude aufgrund erheblicher Baumängel versiegelte. Die Entscheidung stellte eine „unverhältnismäßige Eskalation“ für die Verantwortlichen des Vereins dar. Jetzt, nach fünf Monaten der Unsicherheit, hat der Verein neue, jedoch deutlich kleinere Räumlichkeiten gefunden.
Einschränkungen durch reduzierte Fläche
Die neuen Räume, die der Verein nach einem Aushang im Schaufenster gefunden hat, bieten weniger Platz als der alte Standort. Laut Tino Nicolai, einem der Vorstandsmitglieder, stehen nun lediglich zwei Beratungsräume und ein kleines Lager zur Verfügung. Über die umfassenden Angebote, die zuvor in der alten Fahrradwerkstatt und den Band-Probenräumen stattfanden, kann im neuen Quartier nicht im selben Maße verfügt werden. Ein Gemeinschaftsgarten und diverse Freizeitmöglichkeiten müssen neu organisiert werden.
Zukünftige Planungen und Anlaufstelle für Jugendliche
Trotz der Herausforderungen freuen sich die Mitglieder des Vereins, dass sie bald wieder für die Anklamer Jugendlichen da sein können. Geplant sind regelmäßige Öffnungszeiten, an denen die zwei pädagogischen Mitarbeitenden vor Ort sein werden. Auch das Jugendparlament der Stadt findet wieder einen festen Anlaufpunkt in den neuen Räumen, was der Integration und Partizipation der Jugendlichen zugutekommt.
Schwierigkeiten beim Umzug
Der Umzug gestaltet sich als mühsam, da das Inventar, bestehend unter anderem aus Tischkickern und Billardtischen, weiterhin im alten Gebäude verbleibt. Der Verein hat keinen Zugang zu diesen Räumen, da die GWA (städtiсhe Wohnungsgesellschaft), Eigentümer des ehemaligen Bahnhofs, die Schlüssel verwaltet. Um die Möbel abzuholen, müssen die Mitglieder den Öffnungszeiten der GWA folgen, was nur sporadischen Zugang ermöglicht, wie Nicolai berichtet.
Finanzierung der Instandsetzung steht auf der Kippe
Die GWA und die Stadt schätzen die Kosten für die erforderlichen Sanierungsarbeiten am alten Bahnhof auf rund vier Millionen Euro. Eine Teilsanierung, die den Verein bei minimalen Kosten von etwa 300.000 Euro unterstützen würde, könnte möglicherweise mit Hilfe des Vorpommernfonds realisiert werden. Das Land hat eine Unterstützung zugesagt, wenn die restlichen Finanzierungsmittel gesichert werden können.
Der Wunsch nach einer Rückkehr
Der Verein hegt die Hoffnung, irgendwann in sein ursprüngliches Domizil zurückkehren zu können, um dort erneut einen funktionierenden Demokratiebahnhof für die Jugendlichen von Anklam einzurichten. Diese Rückkehr wäre nicht nur ein symbolischer Schritt, sondern auch eine strategische Gelegenheit, um die Gemeinschaftsarbeit weiter auszubauen und die sozialen Angebote in der Region zu stärken.
Diese Entwicklungen unterstreichen die kontinuierliche Notwendigkeit, Räume für junge Menschen zu schaffen, die nicht nur als Treffpunkte dienen, sondern auch als wichtige Anlaufstellen für Bildung und Teilhabe in der Gesellschaft.
Weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Demokratiebahnhof werden in der kommenden Zeit bereitgestellt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV |
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29.07.2024 | 17:15 Uhr
– NAG