Greifswald

Psychotherapie-Workshops in Greifswald: Hilfe für die Ukraine

In Greifswald wurden am 02.08.2024 Psychotherapie-Workshops für Psychologen und Psychiater aus der kriegsgeplagten Ukraine ins Leben gerufen, um ihnen Techniken zur Behandlung von Traumata und Stresssymptomen zu vermitteln und damit die psychologische Versorgung in der Partnerregion Tschernihiw zu stärken.

In Zeiten des anhaltenden Konflikts in der Ukraine hat die Unterstützung von psychologischen Fachkräften eine neue Dimension erreicht. An der Universität Greifswald wurde in Zusammenarbeit mit dem Psychoneurologischen Krankenhaus und der Kinderklinik in Tschernihiw eine Reihe von Online-Workshops ins Leben gerufen, die sich an das psychologische und psychiatrische Personal richten. Diese Workshops sind von großer Bedeutung, da sie auf die zunehmenden psychischen Belastungen durch den Krieg abzielen.

Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine, insbesondere der mehrjährige Angriffskrieg, haben zu einer dramatischen Zunahme von Traumata und Stresssymptomen geführt. Viele Menschen, insbesondere aus Tschernihiw, leiden unter den Folgen des Krieges. Daher ist es entscheidend, Fachkräfte in der Region weiterzubilden, um effektive Behandlungsmethoden anzubieten.

„Die Workshops sind ein zentraler Teil unserer Partnerschaft mit Tschernihiw“, sagte die Europaministerin Bettina Martin. Ihr Besuch in der Ukraine im Mai bestärkte sie in der Überzeugung, dass Unterstützung über die militärische Hilfe hinausgehen muss. Diese Schulungsreihe bietet ein wichtiges Zeichen der Solidarität und berücksichtigt die Bedürfnisse der Menschen vor Ort.

Von den Workshops profitieren bis zu 60 Fachkräfte aus der Ukraine, die effektive Strategien aus der Interpersonellen Psychotherapie erlernen. Die interaktive Gestaltung der Workshops ermöglicht es den Teilnehmenden, die Techniken sofort in ihrem klinischen Alltag anzuwenden. Trotz der Herausforderungen wie Stromausfällen in den ukrainischen Krankenhäusern, ist die Durchführung des Fortbildungsangebots gut angelaufen.

Die Initiative wird mit einer Förderung von 49.000 Euro durch das Europaministerium unterstützt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat während ihrer Ukraine-Reise bekräftigt, dass Projekte dieser Art eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der Menschen in der Ukraine spielen sollten. Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier und Dipl.-Psych. Florian Harder koordiniert die Workshops und plant, diese 2025 mit weiteren Fortbildungen zur Traumabehandlung fortzusetzen.

Durch die Workshops wird nicht nur direktes Wissen vermittelt, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität gesetzt. In einer Zeit, in der viele Menschen in der Ukraine täglich unter psychischen Belastungen leiden, ist diese Initiative von großer Relevanz. Die Unterstützung der Universität Greifswald und der Schulen in Tschernihiw ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den Betroffenen wertvolle Werkzeuge an die Hand zu geben, die für die mentale Heilung unerlässlich sind.

NAG

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