Greifswald

Streit um Solarpark in Stretense: Bürgermeister legt Widerspruch ein

Anklams Bürgermeister Michael Galander erhebt Widerspruch gegen den im Juli gefassten Beschluss der Stadtvertreter zum geplanten Solarpark in Stretense, da er die Dringlichkeit und die neuen Erkenntnisse als unzureichend kritisiert und die finanziellen Einbußen von über 350.000 Euro für die Stadt anmahnt.

Streit um Solarpark: Anklams Bürgermeister legt Widerspruch ein

Stand: 01.08.2024 07:42 Uhr

Konflikt über Energiezukunft

Der geplante Solarpark in Stretense, einem Ortsteil von Anklam im Landkreis Vorpommern-Greifswald, sorgt weiterhin für Spannungen in der Stadtpolitik. Nach einem Beschluss der neu gewählten Stadtvertreter, der das Bauvorhaben stoppte, wendet sich Anklams Bürgermeister Michael Galander nun gegen diese Entscheidung. Das Projekt, das eine Fläche von 130 Hektar für die Solarenergienutzung vorsieht, ist seit längerem umstritten und spiegelt das Ringen um eine nachhaltige Energiezukunft in der Region wider.

Ein finanzieller Verlust für Anklam?

Michael Galander, der für die Wählervereinigung Initiativen für Anklam (IfA) steht, argumentiert, dass die Abschaltung des Projekts erhebliche finanzielle Konsequenzen für die Stadt haben könnte. Laut seinen Angaben würde Anklam auf Einnahmen von über 350.000 Euro verzichten, die durch den Betrieb des Solarparks generiert werden könnten. Diese finanzielle Perspektive ist in Anklam besonders wichtig, da Kommunen in Deutschland zunehmend unter Druck stehen, ihre Haushalte zu sanieren und Investitionen in nachhaltige Projekte zu fördern.

Politische Machtverhältnisse im Umbruch

Der Beschluss, der die Inbetriebnahme des Solarparks aufhielt, wurde von der CDU unterstützt, die dabei Stimmen der AfD und der Partei Die Heimat gewann. Galander wirft der CDU jedoch vor, dass ihr Antrag nicht korrekt behandelt wurde, weil er nicht auf der Tagesordnung der Sitzung am 18. Juli gestanden habe. Zudem fehle es an neuen Erkenntnissen, die die Entscheidung gegen den Solarpark rechtfertigen könnten. Diese Entwicklung zeigt, wie schnell sich politische Mehrheitsverhältnisse ändern können, insbesondere in der aktuellen Zeit nach den Kommunalwahlen im Juni.

Wichtigkeit des Projekts für die Region

Die Kontroversen um den Solarpark in Stretense sind nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern verdeutlichen auch breitere Trends in Deutschland. Angesichts des Klimawandels und steigender Energiekosten ist die Ausweitung erneuerbarer Energiequellen von zentraler Bedeutung. Der Widerstand gegen den Solarpark könnte daher nicht nur Anklams wirtschaftliche Zukunft, sondern auch dessen Engagement für eine nachhaltige Energieversorgung beeinflussen.

Ausblick auf die nächsten Schritte

Die Auseinandersetzungen rund um den Solarpark in Stretense werden voraussichtlich weitere rechtliche und politische Schritte nach sich ziehen. Bürgermeister Galander kündigte an, den Widerspruch formell einzureichen, was den weiteren Verlauf des Projekts entscheidend beeinflussen könnte. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die verschiedenen politischen Gruppierungen in Anklam auf die anhaltenden Debatten reagieren werden. Die Diskussion um den Solarpark könnte somit zu einem Prüfstein für die zukünftige Energiepolitik der gesamten Region werden.

In den Medien

Dieses Thema wird auch in den Regionalnachrichten von NDR 1 Radio MV behandelt, die am 01.08.2024 um 05:30 Uhr ausgestrahlt wurden.

NAG

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