Groß-Gerau

Afrikanische Schweinepest: Keulung von 1800 Tieren in Trebur notwendig

In Trebur, Landkreis Groß-Gerau, wurde ein weiteres Hausschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet, wodurch nun 1800 Tiere gekeult werden müssen, was zu einer vorübergehenden Sperrung von Straßen und einem erheblichen wirtschaftlichen Risiko für die betroffenen Landwirte führt.

Im Landkreis Groß-Gerau wird die Afrikanische Schweinepest (ASP) zunehmend zur Bedrohung für die Landwirtschaft und die betroffenen Landwirte. Der jüngste Vorfall in Trebur zeigt die Dringlichkeit und die weitreichenden Auswirkungen dieser Tierseuche auf.

Der Vorfall in Trebur

In einem landwirtschaftlichen Betrieb in Trebur wurde ein totes Hausschwein positiv auf das ASP-Virus getestet. Diese Entdeckung führte dazu, dass der gesamte Tierbestand von etwa 1800 Schweinen getötet werden musste, was der achte betroffene Betrieb in der Region ist. Der Landwirt hatte zuvor der Veterinärbehörde den Fund des toten Tieres gemeldet, woraufhin Proben entnommen wurden, die die Infektion bestätigten. Dies ist vor allem bedeutsam, da die ASP für Schweine fast immer tödlich endet.

Sperrmaßnahmen und Umleitungen

Als Folge der Keulungsmaßnahmen wurde die Landesstraße 3094 sowie der Radweg zwischen Wallerstädten und Geinsheim gesperrt. Diese Sperrung, die seit Mittwochmorgen in Kraft ist, soll bis voraussichtlich Freitagnachmittag andauern. Der Verkehr muss umgeleitet werden, was die Anwohner und lokale Betriebe stark betrifft. Auch die Buslinien in der Region sind von den Änderungen betroffen, und aktuelle Informationen werden regelmäßig aktualisiert.

Die Suche nach weiteren Fällen

Bereits seit Mitte Juni sind im Kreis Groß-Gerau mehrere Fälle von ASP registriert worden. Eine groß angelegte Kadaversuche mit Drohnen und Suchhunden hat etwa 29.000 Hektar Fläche erfasst, wobei 72 positive Fälle entdeckt wurden. Die Aufstellung von 107 Kilometern Elektrozäunen in der Region soll die Migration infizierter Wildschweine eindämmen. Ein vermuteter Ursprung der Infektion ist der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln durch Wildtiere.

Existenzielle Herausforderungen für Landwirte

Die Folgen der ASP sind für die betroffenen Landwirte verheerend. Auch wenn Entschädigungen von der Tierseuchenkasse und dem Land in Aussicht stehen, stehen viele Bauern vor existenziellen Herausforderungen. Hohe Kosten für Desinfektionsmaßnahmen und die Unsicherheit über die Zukunft ihrer Betriebe belasten die Landwirte stark. Zudem können auch nicht betroffene Betriebe in der Sperrzone ihre Schweine nicht vermarkten, was die Situation weiter kompliziert.

Reaktionen und Unterstützungsangebote

Die Kreisverwaltung hat Maßnahmen ergriffen, um den Landwirten zu helfen, darunter psychosoziale Beratungen und Finanzierungsoptionen. Zudem wurden Hilfsmaßnahmen für Betriebe, die Getreide und andere Kulturen anbauen, organisiert, um die Ernte nicht zu gefährden. Auch die Jäger der Region, die durch Jagdverbote betroffen sind, werden in ihrer finanziellen Belastung durch die Aussetzung der Jagdsteuer unterstützt.

Vorbeugende Maßnahmen und Verhaltensanpassungen

Um das Virus einzudämmen, sind auch die Bürger gefragt. Die Kreisverwaltung hat Regeln aufgestellt, die beispielsweise die Leinenpflicht für Hunde und das Vermeiden von Abfällen in der Natur betreffen. Informierte Bürger können einen großen Beitrag zur Bekämpfung der Ausbreitung von ASP leisten.

Die afrikanische Schweinepest ist nicht nur eine landwirtschaftliche Herausforderung, sondern auch eine Problematik, die das gesamte Gefüge der ländlichen Gemeinschaft betrifft. Die Anwohner sind aufgerufen, zusammenzuarbeiten, um die Situation zu bewältigen und zukünftige Ausbrüche zu verhindern.

NAG

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