(pm/ea) – Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) in Hessen sorgt zunehmend für Aufmerksamkeit und Besorgnis. Diese invasive Art, die ihren Ursprung in Südostasien hat, breitet sich seit ihrem ersten Auftreten in Europa, das vermutlich durch den Import von Waren geschah, stark aus. Die Bürgerinnen und Bürger sind nun aufgefordert, Sichtungen dieser Hornissenart zu melden, um die Verbreitung besser beobachten und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen zu können.
Ein alarmierender Anstieg der Meldungen
In den letzten Jahren sind beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) über 1.600 Meldungen zur Asiatischen Hornisse eingegangen. Besonders auffällig war ein signifikanter Anstieg im Jahr 2023 mit 1.189 Meldungen, von denen 871 verifiziert werden konnten, einschließlich 150 Nester. Diese Zunahme könnte auf die tatsächliche Ausbreitung der Art sowie auf ein wachsendes Bewusstsein und eine verstärkte Medienberichterstattung zurückzuführen sein.
Folgen für die heimische Fauna
Die Asiatische Hornisse hat sich vor allem in Südhessen, insbesondere in den Landkreisen Bergstraße und Groß-Gerau, verbreitet. Ihre Präsenz stellt eine Bedrohung für heimische Insektenpopulationen dar, insbesondere für Honigbienen. Dies könnte nicht nur negative Auswirkungen auf die Biodiversität haben, sondern auch wirtschaftliche Probleme für Imker und die Landwirtschaft mit sich bringen, da Bienen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung spielen.
Unterschiede zur Europäischen Hornisse
Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich von der Europäischen Hornisse (Vespa crabro) nicht nur in der Farbengebung – sie ist dunkler und hat markante gelbe Fußspitzen – sondern auch in der Nestform. Während die Nester der Asiatischen Hornisse ellipsenförmig und mit seitlichem Eingang gebaut sind, sind die Nester der Europäischen Hornisse zylindrisch und weisen eine Öffnung an der Unterseite auf.
Die Rolle der Öffentlichkeit
Um den Fortbestand der Europäischen Hornisse nicht zu gefährden, ist es entscheidend, dass die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert sind. Das HLNUG hat ein „Citizen Science“-Projekt ins Leben gerufen, bei dem die Bevölkerung aktiv an der Dokumentation invasiver Arten wie der Asiatischen Hornisse teilnehmen kann. Meldeportale sind eingerichtet worden, um Sichtungen schnell und einfach zu erfassen. Auch die Unterstützung durch die Bevölkerung wird als essenziell erachtet, um die Ausbreitung effizient zu kontrollieren.
Zukünftige Ausbreitungen und präventive Maßnahmen
Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Asiatische Hornisse weiter im Odenwaldkreis und in Mittelhessen ausbreiten wird. Daher ist es von Bedeutung, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Bekämpfung der Hornisse zu optimieren. Dies beinhaltet nicht nur die Entfernung gefundener Nester, sondern auch Aufklärungskampagnen, um Furcht und Unwissenheit gegenüber Hornissen abzubauen. Das HLNUG betont, dass viele der Befürchtungen unbegründet sind, da Hornissen in der Regel nicht aggressiv gegenüber Menschen agieren, sofern sie nicht bedroht werden.
Fazit
Die Asiatische Hornisse stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für die heimische Tierwelt und die Bestände der Honigbienen dar. Eine aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger ist erforderlich, um die Verbreitung dieser invasiven Art zu überwachen und rechtzeitig Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen. Es ist an der Zeit, sich über das Verhalten und die Lebensweise dieser Hornisse zu informieren, um Missverständnisse auszuräumen und einen respektvollen Umgang mit der Natur zu fördern. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit zur Meldung von Sichtungen sind online unter www.hlnug.de/hornisse zu finden.
– NAG