Die Region Groß-Gerau setzt einen bedeutenden Schritt in Richtung verbesserter Informationssicherheit. Mit einem neuen interkommunalen Projekt schließen sich zwölf Städte und Gemeinden sowie der Kreis Groß-Gerau zusammen, um gemeinsam an diesem wichtigen Thema zu arbeiten.
Wachsendes Bewusstsein für Informationssicherheit
Die fortschreitende Digitalisierung bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, darunter die Sicherheit von Daten und Informationen. Die neue Kooperation zielt darauf ab, diese Risiken systematisch zu begegnen und die Handlungsfähigkeit der Kommunen in der Daseinsvorsorge zu gewährleisten. In Zeiten, in denen digitale Angriffe und Datenverletzungen immer häufiger vorkommen, ist der Schutz der kommunalen Infrastruktur unverzichtbar.
Die Akteure und ihre Mission
Involviert in das Projekt sind die Städte Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Groß-Gerau, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Rüsselsheim und Stockstadt am Rhein sowie der Kreis Groß-Gerau selbst. Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden unterzeichneten kürzlich eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, die den Startschuss für die interkommunale Zusammenarbeit gab.
Von der Idee zur Umsetzung
Die Initiative hat ihren Ursprung im systematischen Prozess zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit, den die Region seit 2013 verfolgt. Im Februar 2023 wurde ein spezifisches Projekt zur Informationssicherheit ins Leben gerufen, um Standards und strukturelle Gegebenheiten zu analysieren. Diese Auswertung zeigte, dass eine enge Zusammenarbeit der Kommunen wesentliche Vorteile mit sich bringen würde, was den Grundstein für die nachfolgende Vereinbarung legte.
Strategische Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit
Die neu geschaffene „Interkommunale Informationssicherheitsstelle“ wird noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Neben der langfristigen Kooperation hat die interkommunale Projektgruppe auch sofort umsetzbare Maßnahmen entwickelt. Dazu zählen Schulungen zur Sensibilisierung von Mitarbeitern, Notfallstrategien und die Erstellung eines Modellkonzepts zur kommunalen Informationssicherheitsstrategie.
Regionale Vorreiterrolle und landesweite Auswirkungen
Das Projekt in Groß-Gerau steht vorbildlich für die Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit in Hessen. Das Land Hessen unterstützt diese Entwicklung aktiv und hat die fachliche Begleitung durch das Kommunale Dienstleistungszentrum Cybersicherheit (KDLZ-CS) ermöglicht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit, die bereits in anderen Landkreisen wie Gießen und Marburg-Biedenkopf besteht, wird als Modell für die gesamte Region wirken.
Gemeinsam stärker
Marion Götz, die Leiterin der IKZ-Lenkungsgruppe, beschreibt die Vorteile dieser Kooperation: „Durch die Bündelung unserer Fachkompetenzen und den Mitgliederaustausch kommt es zu einer deutlich höheren Effizienz und Qualität bei der Erfüllung unserer Aufgaben. Wir profitieren von gemeinsamen Ressourcen und können kostengünstiger auf externe Leistungen zurückgreifen.“
Dieser Schritt der kreisangehörigen Gemeinden könnte nicht nur die Informationssicherheit der Region verbessern, sondern auch als Katalysator für ähnliche Initiativen in anderen Teilen Hessens dienen. Die Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig es ist, sich gemeinsam den Herausforderungen der digitalen Welt zu stellen und voneinander zu lernen.