Rückschlag für die Schweinezucht im Kreis Groß-Gerau
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich besorgniserregend im Kreis Groß-Gerau aus und hat erneut mehrere Hausschweinebestände betroffen.
Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft
Insgesamt müssen 187 Schweine aus zwei Mastbetrieben aufgrund der Tierseuche getötet werden. Laut den Informationen des hessischen Landwirtschaftsministeriums wurde der Ausbruch in zwei Betrieben im südlichen Teil des Kreises Groß-Gerau festgestellt, die respektive 17 und 170 Tiere halten. Dies geschieht in einer Gegend, wo bereits zuvor Fälle bei Wildschweinen aufgetreten waren, was die Sorge über die Gesundheit der Hausschweine nur noch verstärkt. Die Landwirte stehen vor enormen Herausforderungen. Die Tötung der Tiere erfolgt mit Elektrozangen, eine Methode, die eingesetzt werden muss, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Schutzmaßnahmen und Empfehlungen für die Bevölkerung
Die Behörden appellieren eindringlich an die Bevölkerung, nicht nur auf den Wegen im freien Gelände zu bleiben, sondern auch Hunde anzuleinen. Dies soll helfen, die Verbreitung des Virus zu minimieren. Die zuständigen Ämter haben aufgrund der wiederholten Ausbrüche in der Region strenge Schutz- und Hygieneregeln für alle schweinehaltenden Betriebe eingeführt. Eine wichtige Maßnahme ist die regelmäßige Kontrolle der Bestände, die dazu dient, eine schnelle Reaktion bei möglichen Ausbrüchen zu gewährleisten.
Eingeschränkter Handel und Kontrollzonen
Ein Notfallplan für die Region umfasst auch die Errichtung von Schutzzonen mit einem Radius von drei Kilometern um die betroffenen Betriebe sowie eine Überwachungszone von zehn Kilometern. Innerhalb dieser Zonen sind der Handel mit lebenden Schweinen und die Bewegung von Produkten aus Schweinefleisch stark eingeschränkt. Diese Maßnahmen sollen weitere Ausbrüche verhindern und die Bevölkerung sowie die anderen Tierbestände schützen.
Ursachenforschung und Virusverbreitung
Die Gründe für den Eintrag des Virus in die Hausschweinställe sind bisher unklar. Fachleute sind derzeit damit beschäftigt, alle mögliche Übertragungswege zu untersuchen. Wichtig zu beachten ist, dass die betroffenen Betriebe in einer Region liegen, die bereits eine hohe Viruslast aufweist. Dies wurde auch von der EU-Veterinärmission kürzlich bestätigt, die die Krisensituation in Hessen näher betrachtete.
Maßnahmen zur Virusbekämpfung und zukünftige Ausblicke
Bislang wurden 247 Wildschweinkadaver im Kreis Groß-Gerau untersucht, wobei 43 positiv auf das Virus getestet wurden. Suchtrupps mit speziellen Hunden und Drohnen haben bereits ca. 17.000 Hektar abgesucht, und es sind noch weitere Maßnahmen vorgesehen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Teile der Region werden mit kniehohen Elektrozäunen gesichert, und es sind feste Gitterwildzäune in Planung, um eine klare Abgrenzung zu nicht infizierten Bereichen zu schaffen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Afrikanische Schweinepest nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung für die Tierhaltung in der Region darstellt. Während die Behörden dringende Maßnahmen ergreifen, bleibt die Frage offen, wie sich die Situation langfristig entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die heimische Schweinezucht und die Landwirtschaft haben könnte.
– NAG