In der dynamischen Welt der Mobilfunkanbieter sind die Entwicklungen im Netz von 1&1 ein bedeutendes Thema. Die Firma hat in den letzten Monaten Fortschritte beim Ausbau ihres Mobilfunknetzes gemacht, jedoch bleibt die Herausforderung, mit den etablierten Anbietern Schritt zu halten, groß. Ralph Dommermuth, der CEO von 1&1, veröffentlichte in Montabaur aktuelle Zahlen und erläuterte die anhaltenden Schwierigkeiten, die das Unternehmen bewältigen muss.
Herausforderungen beim Netzausbau
Der Ausbau des 1&1 Mobilfunknetzes gestaltet sich als langwieriger Prozess. Plant 1&1, bis Ende 2025 ein Viertel der Haushalte in Deutschland mit mobilen Antennen zu versorgen, so sind die Fortschritte bisher ernüchternd. Statt der angestrebten 1000 Netzstandorte, die Anfang 2023 in Betrieb genommen sein sollten, konnten nur fünf umgesetzt werden. Das Unternehmen nennt Vantage Towers als Grund für diese Verzögerungen, da viele versprochene Standorte nicht geliefert wurden.
Technische Pannen und deren Folgen
Ein weiterer Grund zur Besorgnis sind die technischen Probleme, die im Mai auftraten und die Kundenzufriedenheit stark beeinträchtigen. Viele 1&1-Nutzer waren zeitweise nicht erreichbar, was zu schätzungsweise 50.000 Kündigungen führte. Dommermuth gestand ein, dass diese Ausfälle auch ihn persönlich betroffen haben, da sein Handy ebenso nicht funktionierte. Solche Probleme kann ein neues Netz zwar erfahren, jedoch war die Reaktionszeit auf die Störungen laut dem CEO unzureichend.
Der Wechsel zu Vodafone: Ein neuer Ansatz
Ein wesentlicher Teil der Strategie von 1&1 ist das National Roaming mit O2, das es Kunden ermöglicht, auf das Netz eines Konkurrenten zurückzugreifen, wenn 1&1 in einem Gebiet nicht selbst sendet. Jedoch wird 1&1 noch im Laufe des Jahres den Anbieter wechseln und künftig die Infrastruktur von Vodafone nutzen. Dies könnte für Kunden zu einer besseren Netzabdeckung führen und die Zwänge beim eigenen Netzausbau reduzieren.
Finanzielle Bilanz und Erwartungen
Trotz des langsamen Fortschritts und der Herausforderungen konnte 1&1 im ersten Halbjahr 2023 einen leichten Umsatzanstieg von 1,1 Prozent auf 2,02 Milliarden Euro verzeichnen. Jedoch fiel das operative Ergebnis (Ebit) um 22,8 Prozent, was die gestiegenen Kosten für den Netzausbau widerspiegelt. Dies hat in der Unternehmensführung zu einer Senkung der Jahresprognosen für Umsatz und Gewinn geführt, was die Geduld der Investoren auf die Probe stellt.
Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Situation von 1&1 wirft Fragen auf, die über das Unternehmen hinausgehen. Die Mobilfunkversorgung ist für die moderne Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung. Ein zuverlässiges Netz ist nicht nur für die Kommunikation wichtig, sondern auch für wirtschaftliche Aktivitäten, Bildung und den Zugang zu Informationen. Die Schwierigkeiten von 1&1 stellen daher eine Herausforderung für viele Kunden dar, die auf eine lückenlose Netzabdeckung angewiesen sind. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich 1&1 positionieren wird und ob das Unternehmen die versprochenen Verbesserungen umsetzen kann.