Gütersloh

Finanzielle Belastungen für Pflegebedürftige: Lauterbach erwägt Obergrenze

Bundesgesundheitsminister prüft Obergrenze für Eigenanteil bei Pflegeheim

In Anbetracht der steigenden finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Familien zieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Betracht, eine Obergrenze für die Kostenanteile einzuführen, die selbst zu tragen sind.

Laut dem Verband der Ersatzkassen steigt der Eigenanteil trotz eingeführter Kostenbremsen weiter an. Im Schnitt betrug der monatliche Eigenanteil im ersten Jahr im Pflegeheim bundesweit 2.871 Euro, was 211 Euro mehr sind als Mitte 2023. Ursachen für diese Kostensteigerungen sind die erhöhten Energie- und Lebensmittelpreise sowie die gestiegenen Löhne der Pflegekräfte.

Es wird auch diskutiert, wie Investitionskosten stärker von den Bundesländern übernommen werden könnten, da die finanzielle Last der Versicherten und Pflegebedürftigen aktuell zu hoch ist.

Eine mögliche Obergrenze für den Eigenanteil sowie weitere Erleichterungen sollen vor der Bundestagswahl 2025 beschlossen werden, um die Belastung der Betroffenen zu verringern. Lauterbach betonte, dass die Eigenanteile sinken, wenn Pflegebedürftige über einen längeren Zeitraum stationär versorgt werden müssen. Dennoch bleibt auch in diesen Fällen noch viel zu zahlen, was vor allem für Neuzugänge in der Pflege eine große finanzielle Belastung darstellen kann.

Im Herbst sollen entsprechende Regelungen getroffen werden, wobei keine konkreten Angaben zur Höhe der geplanten Obergrenze gemacht wurden. Es bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung aussehen wird und welche Auswirkungen sie auf die Pflegebedürftigen und ihre Familien haben wird.

NAG

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