In der malerischen Gemeinde Valdobbiadene, die für ihren berühmten Prosecco bekannt ist, nimmt der Bürgermeister Luciano Fregonese eine bedeutende Rolle in der Förderung der Gesundheit seiner Bürger ein. Fregonese, der seit zehn Jahren im Amt ist, hat in dieser Zeit eine Gewichtszunahme von 50 Kilogramm erfahren. Angesichts seiner gesundheitlichen Herausforderungen hat er sich entschieden, aktiv gegen das Übergewicht zu kämpfen – und er tut dies zusammen mit den Einwohnern, die ihn auf seinem Weg unterstützen.
Gesundheit im Fokus
Der 47-jährige Bürgermeister führt sein Übergewicht auf die zahlreichen gesellschaftlichen Verpflichtungen zurück, die mit seinem Amt verbunden sind. Oft bleibt ihm kaum Zeit für Sport, da er bis spätabends unterwegs ist, um die Belange seiner Gemeinde zu erledigen. Das führt dazu, dass er meist erst zur Mitternacht zu einer üppigen Mahlzeit kommt. Diese unregelmäßigen Essenszeiten haben ihm deutlich zu schaffen gemacht.
Einladung zum gemeinsamen Laufen
Um aktiv an seinem Gewicht zu arbeiten, hat Fregonese im Sommer mit einem wöchentlichen Spaziergang begonnen. Er lädt die Bürger von Valdobbiadene ein, ihn auf den Strecken durch die abwechslungsreiche Landschaft zu begleiten. Mittlerweile haben sich über 200 Einwohner dem wachsenden Teilnehmerkreis angeschlossen. Diese Initiative hat nicht nur einen positiven Einfluss auf Fregonese, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Bevölkerung.
Ein Weg, um Vorurteile zu brechen
Da in Italien 47,6 Prozent der Erwachsenen als übergewichtig gelten, ist das Thema ähnliche Erfahrungen zu teilen wichtig. Fregonese hat die Nöte vieler Mitbürger erkannt und möchte ihnen Mut machen, sich mit ihrem Übergewicht auseinanderzusetzen. In der Vergangenheit gab es sogar unangenehme Vorfälle, in denen er auf sein Gewicht angesprochen wurde. Diese Erlebnisse haben ihn jedoch nicht entmutigt, sondern ihn dazu gebracht, ein offenes Gespräch über das Thema zu fördern.
Die Verbindung von Sport und Bürgernähe
Die wöchentlichen Spaziergänge haben sich nicht nur zur Fitnessgelegenheit entwickelt, sondern auch zur Plattform für Bürgersprechstunden. Fregonese erlebt, wie die Menschen zu ihm kommen, um ihm Unterstützung zu bieten oder Anliegen zu besprechen. „So viele Leute kommen, um mich anzufeuern, das gibt mir neuen Ansporn“, erzählt der Bürgermeister. Diese Interaktion hat das Vertrauen zwischen ihm und seinen Bürgern gestärkt und zeigt die positive Auswirkung von gemeinschaftlichem Engagement.
Ein angenehmer Genuss bleibt
Obwohl er sich bemüht, gesünder zu leben, möchte Fregonese auf den Genuss des Prosecco nicht verzichten. Während er manchmal ein Glas Wein höflich ablehnt, ist er zu einem Glas Prosecco nicht bereit, „nein“ zu sagen, da es, wie er scherzhaft anmerkt, insgesamt nicht so viele Kalorien hat. Damit verbindet er Genuss mit dem Ziel, ein besseres Leben zu führen.
Ein Vorbild für andere
Luciano Fregonese setzt mit seinem Vorhaben ein Zeichen, dass es möglich ist, persönliche Herausforderungen anzunehmen und dabei die Gesellschaft aktiv einzubeziehen. Er ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie der Kampf gegen Übergewicht nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gemeinschaftliche Anstrengung sein kann. Sein Ansatz wird von den Bürgern geschätzt und könnte als Inspiration für andere Gemeinden dienen, ähnliche Programme zu initiieren.
– NAG