Die Stadt Gütersloh plant den Kauf der ehemaligen Mansergh-Kaserne an der Verler Straße für bis zu 16 Millionen Euro. Doch dieser Schritt ist mehr als nur eine finanzielle Transaktion. Es ist ein mutiger Versuch, die Entwicklung der Stadt voranzutreiben und den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Der Autor betrachtet diesen Entschluss als einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung.
Die Erinnerungen an die Flugplatz-Kaserne an der Marienfelder Straße sind noch frisch. Dort hatten die Anrainer die Gelegenheit verpasst, das Gelände rechtzeitig zu erwerben. Das Resultat: Das Land hat sich das Areal als Notunterkunft für Flüchtlinge gesichert, und möglicherweise könnte es bald auch dem US-Militär zur Verfügung stehen, wenn der Standort Gütersloh für diesen interessant wird. Hätte die Stadt das Gelände damals in ihren Besitz gebracht, stünden die Planungen für ein Gewerbegebiet nicht mehr auf der Kippe. Stattdessen gibt es nun eine städtische Notwendigkeit, aus der Vergangenheit zu lernen.
Der Blick in die Zukunft
Um diesen Fehler nicht zu wiederholen, ist die Stadt entschlossen, die Mansergh-Kaserne zu erwerben, trotz der angespannten finanziellen Lage. Solange das Grundstück im Besitz des Bundes bleibt, hat die Stadt kein Mitspracherecht und muss sich darüber im Klaren sein, dass ihre Planungskapazitäten eingeschränkt sind. Erst bei einer Veräußerung an Dritte könnte Gütersloh wieder aktiv werden und die Kontrolle über zukünftige Entwicklungen zurückgewinnen. Dies ist besonders wichtig, da der Bedarf an Wohnraum in der Stadt enorm ist.
Experten und zahlreiche Bürger haben bestätigt, dass es an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Die Schaffung von etwa 330 geförderten Wohnungen im Mansergh-Quartier könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten und wäre mehr als nur ein kleiner Anfang. Es wäre ein entscheidender Schritt in Richtung einer besseren Wohnraumsituation für viele. Die Institutionen wie die Hochschule Bielefeld und die Innovationsmanufaktur unterstützen dieses Vorhaben, was zusätzliches Gewicht in der Planung mit sich bringt.
An der Verler Straße plant die Stadt, einen gesamten neuen Stadtteil zu erschaffen, was ein einzigartiges Vorhaben für Gütersloh darstellt. Bemerkenswert ist, dass dafür keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden müssen; stattdessen wird ein bereits bebautes Gelände umgestaltet und neu genutzt. Dies zeigt nicht nur wirtschaftliches Verantwortungsbewusstsein, sondern auch ein echtes Engagement für die künftige Entwicklung der Stadt.
Die Verantwortung für die Finanzen liegt dabei beim Kämmerer, der darauf achtet, dass Gütersloh nicht allein auf sich gestellt ist. Ein solches Projekt erfordert starke und zuverlässige Partner, um die ambitionierten Pläne erfolgreich umzusetzen. Das Engagement der Stadtverwaltung, auch in finanziell schwierigen Zeiten die Initiative zur Gestaltung zu ergreifen, spricht für den Willen, die Lebensqualität in Gütersloh zu verbessern.
Dies ist ein mutiger Schritt in die Zukunft der Stadt und könnte ein neues Kapitel in der Geschichte Güterslohs einläuten. Das Mansergh-Quartier steht symbolisch für den Wunsch der Gemeinde, sich der Herausforderungen zu stellen und nicht nur zu reagieren, sondern aktiv attraktive Lösungen zu entwickeln.
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