Die aktuelle Situation in den Kommunen des Kreises Gütersloh zeigt eine positive Entwicklung in der Unterbringung von Geflüchteten. Eine Recherche von Radio Gütersloh hat ergeben, dass sowohl Halle als auch Rietberg in der Lage sind, eine größere Anzahl von geflüchteten Menschen aufzunehmen, als ihnen bisher zugewiesen wurde. Dies ist ein bedeutendes Zeichen für die Gemeinden und deren Vorbereitungen, um geflüchtete Menschen sinnvoll und nachhaltig zu integrieren.
Rietberg: Positive Zahlen und weniger Zuweisungen
In Rietberg hat sich die Situation in der Vergangenheit merklich verbessert. Die Stadt hat Wohncontainer und Wohnungen eingerichtet und nutzt zudem das ehemalige Kolpinghaus in Neuenkirchen für die Unterbringung. Stadtsprecherin Nina Ackfeld berichtete, dass die Zuweisungszahlen für Neuankömmlinge im letzten Zeitraum deutlich gesenkt wurden, von durchschnittlich 40 auf etwa 15 pro Monat. Dies könnte auf erfolgreiche Integrationsmaßnahmen und eine stabilere Situation in den Herkunftsländern zurückzuführen sein.
Halle: Kapazitäten übertroffen
In Halle sieht die Lage ähnlich aus. Derzeit leben rund 380 geflüchtete Menschen in Notunterkünften und Containern, während etwa 160 Plätze ungenutzt bleiben. An den Standorten An der Masch sowie in Hörste stehen die Container bereit, um geflüchtete Menschen aufzunehmen. Zusätzlich sind in einem umgebauten Verlagsgebäude des Haller Kreisblatts die Kapazitäten bislang nur zu einem Drittel belegt. Dies deutet darauf hin, dass die Stadt auch bei einem Anstieg der Zuweisungen gut vorbereitet ist.
Langfristige Lösungen in Sicht
Um die Situation auch nachhaltig zu verbessern, arbeitet Halle daran, zusätzliche Wohnmöglichkeiten zu schaffen. An der Mönchstraße entsteht derzeit ein neues Projekt, das Platz für 44 geflüchtete Menschen bieten wird, während ab Herbst über 100 neue Plätze verfügbar sein werden. Die Stadt verfolgt das Ziel, die Container als vorübergehende Unterbringung abzubauen und durch dauerhafte Wohnlösungen zu ersetzen. Seit Januar wurden Halle lediglich 12 Geflüchtete zugewiesen.
Keine Rückkehr zu Turnhallen
Ein weiterer positiver Punkt ist die Rückkehr zu den regulären Nutzungsmöglichkeiten in den Gemeinden. Die Turnhallen, die zuvor als Notunterkünfte dienten, sind nun wieder für den Sport zugänglich. In Rietberg können jetzt 120 Menschen in den Wohncontainern an der Stennerlandstraße und 60 im Kolpinghaus untergebracht werden. Dies wird von Stadtsprecherin Ackfeld als ein deutliches Zeichen für die gute Vorarbeit und die vorläufige Stabilität in der Flüchtlingsunterbringung angesehen.
Insgesamt zeigt die Entwicklung in Halle und Rietberg, dass die Kommunen im Kreis Gütersloh in der Lage sind, geflüchtete Menschen nicht nur vorübergehend unterzubringen, sondern auch langfristigere Lösungen zu schaffen. Diese positiven Nachrichten könnten andere Kommunen inspirieren, ähnliche Wege zu gehen und die Integration von geflüchteten Menschen zu fördern.
– NAG