Gütersloh

Tag des offenen Denkmals in Gütersloh: Verborgene Schätze entdecken

Am Sonntag, den 8. September, öffnete Gütersloh zum bundesweiten Denkmaltag über 20 historische Orte, darunter der Jüdische Friedhof und der Anstaltsfriedhof der LWL Klinik, und bot den Besuchern die Möglichkeit, verborgene Geschichte und Zeitzeugen zu entdecken.

Gütersloh wird lebendig – der bundesweite Tag des offenen Denkmals lädt am Sonntag, den 8. September, dazu ein, die versteckten Schätze und historischen Stätten der Stadt zu entdecken. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ zeigen über 20 historische Gebäude und Anlagen, was die Stadt in ihrer bewegten Vergangenheit zu bieten hat. Dieses Jahr gibt es einige ganz besondere Highlights, die den Besuchern die Möglichkeit geben, Orte zu erkunden, die normalerweise verschlossen bleiben.

Besonders eindrucksvoll ist der Jüdische Friedhof an der Böhmerstraße, der 1988 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er gilt als eines der letzten Zeichen der jüdischen Gemeinde in Gütersloh, die bereits seit 1565 in der Stadt dokumentiert ist. Obwohl der Friedhof heute von Wohnhäusern umgeben ist, spiegelt er die reiche Geschichte der jüdischen Kultur in der Region wider. Interessierte sind eingeladen, sich um 14.30 Uhr am Synagogengedenkstein am Stiftischen Gymnasium zu versammeln, wo die Leiterin des Stadtarchivs, Julia Kuklik, einen geführten Rundgang anbietet. Dabei werden spannende Geschichten über die jüdische Geschichte Güterslohs im Dritten Reich erzählt. Alle männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen, um Respekt zu zeigen.

Historische Friedhöfe im Fokus

Ebenfalls geöffnet ist der Anstaltsfriedhof der Gütersloher LWL Klinik an der Buxelstraße, der 1919 gegründet wurde. Hier können Besucher den Patienten- und Soldatenfriedhof besichtigen. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde dieser Ort zur Ruhestätte für viele. Um 10 und 13 Uhr führt David Schulte-Döinghaus von der Kreuzkirche auf dem Klinikgelände aus über die Anlage, die auch eine Gedenkstätte für 1017 Patientinnen und Patienten beherbergt, die im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden.

Der Denkmaltag bietet nicht nur historische Einblicke in die Vergangenheit, sondern auch ein buntes Rahmenprogramm für die gesamte Familie. In Mühlenstroth haben die Besucher die Möglichkeit, mit einer Dampfkleinbahn zu fahren. Das Stadtmuseum und das Veerhoffhaus erwarten die Gäste mit Führungen und Ausstellungen. In den Ortsteilen Isselhorst und Avenwedde gibt es außerdem zahlreiche Attraktionen, darunter die gastliche „Zur Linde“ und das Feuerwehrmuseum.

Erstmalige teilnehmende Orte

In diesem Jahr gibt es auch neue Attraktionen: Die gerade neu eröffnete Gaststätte Purino und die Villa am Stadtpark, ein herrschaftliches Gebäude aus dem Jahr 1910, präsentieren sich erstmals im Rahmen des Denkmaltags. Diese Villa, die auf Grundlage von Plänen des Gütersloher Architekten Fritz Viemann für den Kaufmann Wilhelm Riese erbaut wurde, zeigt nach umfangreicher Sanierung, wie schön sich Geschichte mit modernem Wohnen verbinden lässt.

Das Fachwerkhaus Am Alten Kirchplatz 11 wurde während Renovierungsarbeiten genauer unter die Lupe genommen, und die ältesten Bauspuren aus dem 11. und 12. Jahrhundert wurden hier entdeckt. Stadtführerin Brunhilde Kohls lädt zweimal um 11 und 12 Uhr zu einem Rundgang durch diesen besonderen Keller ein, der einen direkten Blick in die mittelalterliche Vergangenheit Güterslohs ermöglicht.

Die verschiedenen Stationen und Angebote sind in einer Broschüre zusammengefasst, die im Rathaus, bei Gütersloh Marketing und direkt an den teilnehmenden Standorten erhältlich ist. Der Tag des offenen Denkmals in Gütersloh ist eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte der Stadt hautnah zu erleben und mehr über ihre verborgenen Geschichten zu erfahren.

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