Gütersloh

Wege der Unterstützung: Trost und Kraft bei Krebserkrankungen

Emotionale Unterstützung für Krebspatienten: Wege des Trostes ohne leere Phrasen

Die Diagnose Krebs kann das Leben eines Menschen von einem Moment auf den anderen auf den Kopf stellen. Neben der körperlichen Belastung ist auch die emotionale Unterstützung von Freunden und Familienmitgliedern von entscheidender Bedeutung. Oftmals versuchen die Liebsten Trost zu spenden, indem sie Sätze wie „Du bist stark! Du wirst den Krebs besiegen!“ äußern. Doch für den Betroffenen können solche Floskeln kontraproduktiv sein und Zweifel und Ängste auslösen. Deshalb ist es wichtig, Wege zu finden, die echte Unterstützung und Kraft schenken, ohne dabei auf vorgefertigte Phrasen zurückzugreifen.

Authentizität und Nähe: Zuhören und Präsenz schenken

Der ehemalige Professor für Biochemie, Patrick Schloss, erzählt von seiner eigenen Erfahrung mit Darmkrebs. Als er nach einer schweren Operation im Krankenhaus lag, erreichte ihn ein Anruf seines damaligen Chefs, der spontan vorbeikam, um mit ihm zu sprechen. Diese Geste der echten Anteilnahme und des ehrlichen Interesses schenkte Schloss Trost und das Gefühl der Wertschätzung. Es zeigt sich, dass es in Zeiten der Krise oft die kleinen Gesten sind, die am meisten zählen.

Mut zur Unsicherheit: Fragen statt Schweigen

Ulrike Filippig, die selbst den Kampf gegen Brustkrebs aufgenommen hat, betont die Bedeutung von Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit betroffenen Freunden und Familienmitgliedern. Statt sich unsicher zu fühlen, sollte man einfach fragen, wie es dem Krebspatienten geht und was er oder sie braucht. Ein ausgesprochenes Wort von Herzen kann oft mehr bewirken als tausend nichtssagende Phrasen.

Einzigartigkeit der Erkrankung: Vergleiche vermeiden

Jede Krebserkrankung verläuft anders und sollte nicht mit anderen Fällen verglichen werden. Empathie und einfaches Zuhören können viel mehr Trost spenden als gut gemeinte Ratschläge oder Vergleiche. Es geht darum, dem Erkrankten Raum zu geben, über seine Gefühle zu sprechen und einfach da zu sein, wenn er einen braucht.

Kleine Gesten mit großer Wirkung

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den größten Trost spenden. Ob es das gemeinsame Anhören von Musik, das Versenden von Fotos oder das Massieren mit einem bestimmten Duftöl ist – es sind die scheinbar unbedeutenden Gesten, die dem Krebspatienten das Gefühl von Normalität und Wertschätzung zurückgeben können.

Nach der Behandlung: Kontinuierliche Unterstützung ist unverzichtbar

Auch nachdem die Behandlung abgeschlossen ist, brauchen Krebspatienten weiterhin Unterstützung und Nähe. Die Zeit nach der Therapie kann oft genauso herausfordernd sein wie die Zeit der Erkrankung selbst. Es ist wichtig, auch weiterhin präsent zu sein und ein offenes Ohr für den Krebspatienten zu haben.

Die Unterstützung und Nähe von Freunden und Familie sind oft das, was Krebspatienten in schweren Zeiten am meisten Kraft gibt. Es geht nicht darum, die richtigen Worte zu finden, sondern einfach da zu sein, zuzuhören und mit Empathie und Liebe auf den Betroffenen zuzugehen.

“ – NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"