Frankreichs Linke Parteien ringen um Regierungsbildung
In Frankreich steht das siegreiche neue Linksbündnis vor einer herausfordernden Situation, da die Frage nach dem zukünftigen Premierminister die Parteien spaltet. Die Diskussionen über die Regierungsbildung wurden vorerst gestoppt, da die Sozialisten sich weigern, einen Kandidaten der Linkspartei zu akzeptieren.
Die Linkspartei La France insoumise kritisiert die Haltung der Sozialisten als „politische Blockade“ und fordert ein Ende der Manipulationen. Jean-Luc Mélenchon, Gründer und Anführer der Linkspartei, betont, dass solange keine Einigung auf gemeinsame Kandidaturen erzielt wird, keine weiteren Gespräche geführt werden.
Spekulationen über Macht und Einfluss
Das Linksbündnis, das auch die Grünen und Kommunisten umfasst, hatte bereits Pläne zur Bestimmung des zukünftigen Premierministers. Die Sozialisten unterstützen ihren Parteichef Olivier Faure, während die Linkspartei auch Mélenchon als potenziellen Kandidaten ins Auge fasst. Allerdings ist Mélenchons autoritäre und polemische Art innerhalb der eigenen Partei umstritten.
Der interne Streit im Linksbündnis könnte Präsident Emmanuel Macron in die Hände spielen, da er wahrscheinlich keine Regierungsbildung mit einem gespaltenen linken Lager unterstützen wird. Es wird vermutet, dass der Konflikt der linken Parteien auch einen Vorgeschmack auf eine mögliche vorgezogene Präsidentschaftswahl darstellt. Angesichts der politischen Unruhen wird sogar spekuliert, ob Macron gezwungen sein könnte, vor Ende seiner Amtszeit zurückzutreten.
– NAG