Hagen

Ein Hoffnungsschimmer: Vom Welpenzüchter zum Tierschützer in Vietnam

In Vietnam hat Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) erfolgreich den Hundezüchter Tran Minh Hau davon überzeugt, seine Welpenmastfarm aufzugeben, um den grausamen Hunde- und Katzenfleischhandel in der nordvietnamesischen Provinz Thai Nguyen zu bekämpfen und somit das Leid von jährlich fünf Millionen geschlachteten Hunden zu verringern.

In der nordvietnamesischen Provinz Thai Nguyen gibt es zwar einen rauen Umgang mit Tieren, doch mittlerweile regt sich Widerstand gegen die brutalen Praktiken des Hunde- und Katzenfleischhandels. Tierschutzorganisationen wie Humane Society International (HSI) setzen gemeinsam mit der Bevölkerung und ehemaligen Farmern alles daran, ein Zeichen gegen das Leid der Tiere zu setzen.

Der Verzweiflungsakt der Tiere

Jedes Jahr landen mindestens fünf Millionen Hunde und eine Million Katzen in Vietnam auf dem Teller. Die Schlüsselmomente sind grausam: Oft werden die Tiere in einer unmenschlichen Weise gefangen, sei es durch Giftköder oder elektrische Schockgeräte. Diese Praktiken stoßen nicht nur auf empörte Reaktionen der Tierschützer, sondern auch auf die Wut der Bevölkerung. Schreckliche Geschichten über den Diebstahl von Haustieren sind im Umlauf und führen sogar dazu, dass Wütende Hundediebe lynchen. Die Angst, die geliebten Tiere zu verlieren, verbreitet sich in vielen Dörfern.

Ein Lichtblick auf dem Weg zur Veränderung

Ein Beispiel für Wandel ist Tran Minh Hau, der bis vor kurzem selbst in einer sogenannten „Welpenmastfarm“ tätig war, wo Hunde unter grausamen Bedingungen gehalten wurden, bevor sie geschlachtet wurden. Unterstützt von HSI, gibt Hau nun sein Geschäft auf und erhält dafür fast 7000 Euro, eine erhebliche Summe in Vietnam. Anstatt sich der Tierquälerei zu widmen, plant er eine nachhaltige Existenz im Agrarsektor. „Es fühlt sich viel besser an, das Leben der Tiere zu respektieren“, äußerte er sich in einem Gespräch.

Die Rolle der Gemeinschaft und Regierungen

Zusammen mit Behörden und Tierschutzgruppen wird an Aufklärungskampagnen gearbeitet, um die lokale Bevölkerung über die Gefahren des unkontrollierten Handels und des Transports ungeimpfter Tiere zu informieren. Dieses Vorgehen könnte die Ausbreitung von Zoonosen, das heißt von Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, drastisch reduzieren. Zuletzt wurde sogar das Tollwutvirus bei Hunden auf Schlachthöfen entdeckt, was die Regierungen dazu veranlasste, strengere Regelungen einzuführen.

Ein Hoffnungsschimmer für die Tiere

Der Druck auf die Tierschutzorganisationen hat zu einem wachsenden Bewusstsein in der Gesellschaft über die Behandlung von Tieren geführt. Laut der Organisation Vier Pfoten ist ein positiver Trend zu beobachten, da immer mehr Landwirte wie Hau ihre Geschäfte aufgeben wollen, um die Schaffung eines besseren Umfelds für die Tiere zu fördern.

Die Herausforderung bewältigen

Ein Ende des grausamen Fleischangebots in Vietnam scheint zwar noch in weiter Ferne, jedoch sind die ersten Fortschritte ermutigend. Durch das Zusammenwirken von Zivilgesellschaft, ehemaligen Tierschlachtern und örtlichen Regierungen wächst die Hoffnung, dass die Brutalität bald der Vergangenheit angehören könnte. Damit nicht nur die Tiere, sondern auch die Gemeinschaften, die sie pflegen, ein würdevolles Leben führen können.

NAG

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