Das neue Schutzkonzept „Frag nach Toni!“ wird in der Wesermarsch eingeführt, um Belästigungen und Übergriffen bei großen Veranstaltungen entgegenzuwirken.
Ein Schritt in Richtung Sicherheit
In der Wesermarsch stehen in den nächsten Wochen bedeutende öffentliche Veranstaltungen an, darunter das Stadtfest in Nordenham, der Ovelgönner Pferdemarkt und der Roonkarker Mart. Diese Events sind für die Gemeinschaft von großer Bedeutung, bieten sie doch die Möglichkeit, zusammenzukommen und zu feiern. Gleichzeitig jedoch bringen solche Feste auch Risiken mit sich, insbesondere im Hinblick auf Übergriffe und sexuelle Belästigungen.
Hintergrund des Projekts
Um dem entgegenzuwirken, wurde das Schutzkonzept „Frag nach Toni!“ ins Leben gerufen. Das Projekt wurde von Maren Ozanna, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, in Zusammenarbeit mit der Frauenberatungsstelle der Diakonie Oldenburg entwickelt. Den Anstoß gab Ilona Tetzlaff, die für die Organisation des Stadtfestes in Nordenham verantwortlich ist. Ziel ist es, Menschen, die sich in solchen Situationen unsicher fühlen, eine Anlaufstelle zu bieten.
Erkennungsmerkmale und Unterstützung vor Ort
Bei den Veranstaltungen werden Stände mit dem Hinweis „Frag nach Toni!“ deutlich sichtbar gekennzeichnet. Wenn sich jemand bedroht oder belästigt fühlt, kann er oder sie an diesen Ständen um Hilfe bitten. Geschultes Personal wird bereitstehen, um Betroffenen einen sicheren Ort zu bieten und gegebenenfalls Unterstützung von Sanitätern zu koordinieren. Dieser serviceorientierte Ansatz hilft, das Sicherheitsgefühl aller Anwesenden zu erhöhen.
Anonyme Hilfe und Vorbeugung
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, anonym Unterstützung zu suchen. Ein QR-Code, der auf Plakaten und in den Toilettenräumen zu finden ist, leitet direkt zu einer Notfallnummer. Dies gibt den Besuchern die Freiheit, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ohne sich direkt exponieren zu müssen. Durch das Angebot von K.o.-Mittel-Tests wollen die Verantwortlichen sicherstellen, dass jeder Gast in dem Gefühl feiern kann, geschützt zu sein.
Bedeutung für die Gesellschaft
„Frag nach Toni!“ ist mehr als nur ein Sicherheitskonzept – es ist ein Zeichen, dass die Sicherheit aller Gäste ernst genommen wird. Die Verantwortlichen setzen alles daran, die Thematik Gewalt und Belästigung in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, um potenzielle Täter abzuschrecken und Betroffenen zu signalisieren, dass sie nicht allein sind. Die geschlechtsneutrale Namensgebung „Toni“ unterstreicht, dass dieses Hilfsangebot für alle, unabhängig vom Geschlecht, gedacht ist.
Feedback und Weiterentwicklung
Nach den Veranstaltungen wird der Landkreis Feedback von den Besuchern sammeln, um das Konzept zu evaluieren und kontinuierlich zu verbessern. Dies ist ein weiterer Schritt, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten – von den Organisatoren bis zu den Gästen – sich bei zukünftigen Events sicher fühlen können. „Durch die Feedbackmöglichkeit können Betroffene zur Sicherheit in der Wesermarsch beitragen, damit alle Besucher Spaß am Feiern haben“, betont Maren Ozanna.
Insgesamt zeigt das Konzept, wie wichtig es ist, in der Gesellschaft aufeinander Acht zu geben und sich aktiv gegen Gewalt und Belästigung einzusetzen. Die kleinen, aber bedeutenden Schritte der Wesermarsch dienen als Vorbild für andere Regionen, die ähnliche Probleme angehen möchten.
– NAG