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Hunger auf der Welt: Alarmierende Zahlen und neue Initiativen in Rio

Laut dem UN-Welternährungsbericht sind im Jahr 2023 rund 733 Millionen Menschen weltweit von Hunger betroffen, was insbesondere in Afrika dramatische Ausmaße annimmt, und die globale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, das Ziel, Hunger bis 2030 zu beenden, offensichtlich deutlich zu verfehlen.

Die weltweite Hungerkrise stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Im Jahr 2023 waren laut dem UN-Welternährungsbericht etwa 733 Millionen Menschen betroffen, was einem alarmierenden Trend entspricht, der die Anstrengungen zur Bekämpfung von Hunger in den zurückliegenden Jahren in Frage stellt.

Regionale Unterschiede und Trends

Die globale Hungerkrise zeigt erhebliche regionale Unterschiede. In Afrika steigt die Zahl der hungernden Menschen dramatisch, mit einem Anteil von über 20 Prozent, während in Asien die Rate stabil bleibt. Lateinamerika hingegen verzeichnete einen Fortschritt mit einem Wert von 6,2 Prozent. Dies stellt einen Lichtblick dar, doch bei anhaltenden negativen Trends könnten bis 2030 rund 582 Millionen Menschen chronisch unterernährt sein, was einem Rückschritt auf das Niveau von 2015 entspricht.

Ursachen der Ernährungsunsicherheit

Die Ursachen für die zunehmende Ernährungsunsicherheit sind vielfältig. Konflikte, extreme Klimabedingungen und wirtschaftliche Rückgänge spielen eine entscheidende Rolle. Viele Menschen leiden unter mittlerer bis schwerer Ernährungsunsicherheit und können sich keine gesunde Kost leisten. Im Jahr 2022 hatten über 2,8 Milliarden Menschen nicht die finanziellen Mittel, um sich ausgewogen zu ernähren. Dieser Zustand ist nicht nur eine humanitäre Krise, sondern hat auch weitreichende wirtschaftliche Folgen.

Die Rolle der globalen Gemeinschaft

Die Vereinten Nationen warnen, dass die internationale Gemeinschaft im Kampf gegen den Hunger um 15 Jahre zurückgeworfen wurde. Der aktuelle Stand der Hungerkrise erinnert an die schwierigen Zeiten von 2008/2009. Um die gesteckten Ziele zur Beendigung des Hungers bis 2030 zu erreichen, müssen umfassende Maßnahmen ergriffen werden, darunter die Umgestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme und der Abbau von Ungleichheiten. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betont, dass die Investitionen in nachhaltige Lebensmittel weit weniger kostenintensiv sind als die Folgen des Nichthandelns.

Initiativen zur Bekämpfung von Hunger

Um die globale Zusammenarbeit zu fördern, hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva eine neue Initiative zur Bekämpfung von Hunger und Armut ins Leben gerufen. Diese wird beim bevorstehenden G20-Gipfel in Rio de Janeiro offiziell vorgestellt. Ziel ist es, internationale Beiträge zu bündeln und Erfahrungen auszutauschen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze wird an einer Vorveranstaltung zu der Initiative teilnehmen, um weitere Schritte zu fördern.

Fazit

Die globalen Bemühungen zur Bekämpfung von Hunger müssen dringend intensiviert werden, um die alarmierenden Statistiken zu ändern. Es ist entscheidend, dass Regierungen, Organisationen und die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden und den Millionen von Menschen, die an Hunger leiden, eine Perspektive zu bieten. Nur durch kollektives Handeln können wir das Ziel erreichen, Hunger bis 2030 zu beenden.

NAG

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