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Insolvenz des Modehauses SiNN: 1.500 Arbeitsplätze in Gefahr

Die bekannte Modekette SiNN hat am 5. August 2024 Insolvenz angemeldet, betroffen sind 41 Standorte und 1.500 Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen, während der Geschäftsbetrieb fortgeführt werden soll, um eine schnelle Restrukturierung zu erreichen.

Im Zuge der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen hat die deutsche Modekette SiNN Insolvenz angemeldet, um die operationale Basis in Nordrhein-Westfalen zu stabilisieren.

Details zur Insolvenz und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Am Montag, dem 5. August 2024, reichte das in Hagen ansässige Unternehmen SiNN, vormals bekannt als Sinn Leffers, einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Hagen ein. Grund für diesen Schritt sind die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Unternehmen stark belastet haben. Insbesondere wurden „einmalige Sondereffekte“ genannt, wie Wasserschäden, die zu vorübergehenden Schließungen von Verkaufsräumen führten und Umsatzrückgänge zur Folge hatten.

Folgen für die Mitarbeitenden und Kunden

Von der Insolvenz sind insgesamt 41 Filialen betroffen, in denen etwa 1.500 Mitarbeitende beschäftigt sind. Trotz der schwierigen Situation wird der Geschäftsbetrieb an allen 36 Standorten fortgeführt, was den Kunden Hoffnung auf Kontinuität gibt. Die Finanzierung des laufenden Betriebs sei bis auf Weiteres gesichert, so das Unternehmen.

Jan Ockelmann, der als Restrukturierungsbevollmächtigter eingesetzt wurde, strebt durch das Verfahren eine schnelle Anpassung an die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten an. Er betonte, dass das Ziel darin bestehe, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und die Standorte zu sichern.

Die Bedeutung der Modekette für die Region

Die SiNN GmbH ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Einzelhandel der Region. Mit einem Fokus auf mittelgroße Städte betreibt das Unternehmen Filialen in Städten wie Bielefeld, Lüdenscheid, Essen und Oberhausen, die eine breite Palette von Kleidung anbieten.

Die Modehäuser von SiNN haben Flächen zwischen 2.000 und 10.000 Quadratmetern und beschäftigen bis zu 120 Personen pro Standort. In einem Servicecenter in Hagen sind zudem etwa 100 Mitarbeitende tätig. So bietet SiNN nicht nur Produkte an, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Stabilität der Region bei.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Ein wesentlicher Punkt, der zur Antragstellung auf Insolvenz geführt hat, sind die erheblich gestiegenen Kosten für Mieten, Energie und Logistik. Darüber hinaus erforderte ein neues Warenwirtschaftssystem, dessen Implementierung zu einem erheblichen Mehraufwand führte, zusätzliche Investitionen. Trotz der eingeleiteten Maßnahmen war das Unternehmen nicht in der Lage, die Kosten vollständig zu kompensieren.

Die Mitarbeitenden wurden bereits über die aktuelle Lage informiert, und die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes wurde beantragt, um eine schnelle Unterstützung der Beschäftigten zu gewährleisten.

Ein Blick auf die Zukunft

Die Insolvenz von SiNN erfolgt im Kontext einer zunehmenden Anzahl ähnlicher Fälle im Einzelhandel, wo bekannte Marken wie Esprit und die große Fotostudio-Kette studioline ebenfalls ähnliche Schritte einleiten mussten. Die Herausforderungen sind für viele Unternehmen im Mode- und Einzelhandel spürbar, und die Zukunft von SiNN wird maßgeblich von den kommenden Verhandlungen und der Umstrukturierung abhängen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt und ob das Unternehmen in der Lage ist, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen und nachhaltig zu wachsen.

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