Hagen

Steigende Belastungen für Pflegebedürftige im Heim: Neue Zahlen zeigen Anstieg der Eigenanteile

Finanzielle Belastung für Pflegebedürftige steigt weiter an

In der aktuellen Entwicklung in Pflegeheimen steigen die Eigenanteile für Pflegebedürftige immer weiter an. Laut einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen müssen Bewohnerinnen und Bewohner im ersten Jahr im bundesweiten Durchschnitt 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen. Dies bedeutet eine Erhöhung um 211 Euro im Vergleich zu Mitte 2023.

Hintergrund der steigenden Kosten

Die stetige Verteuerung der Pflegeheimkosten ist vor allem auf die gestiegenen Personalkosten für Pflegekräfte zurückzuführen. Obwohl die Regierung Entlastungszuschläge eingeführt hat, die den Eigenanteil der Pflegekosten verringern sollen, konnten sie den Anstieg nicht vollständig ausgleichen.

Regionale Unterschiede bei den Zuzahlungen

Neben dem bundesweiten Durchschnittswert gibt es regionale Unterschiede bei den Zuzahlungen. So ist ein Heimplatz im ersten Jahr in Nordrhein-Westfalen mit 3.200 Euro pro Monat am teuersten, gefolgt von Baden-Württemberg mit 3.180 Euro. Auf der anderen Seite liegt die Eigenbeteiligung in Sachsen-Anhalt mit 2.373 Euro am niedrigsten.

Staatliche Verantwortung bei den Pflegekosten

Ulrike Elsner, Chefin des Ersatzkassenverbands, betont, dass die steigenden Eigenanteile auch auf das Ignorieren der Verantwortung durch die Bundesländer zurückzuführen sind. Sie fordert eine stärkere Beteiligung des Staates an den Investitions- und Ausbildungskosten, um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen zu verringern.

Das Bundesgesundheitsministerium plant im Herbst eine Pflegereform vorzulegen, die neben mehr Personal und Maßnahmen zur Prävention auch eine Lösung für die Finanzierungslücke in der Pflegeversicherung beinhalten soll. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die steigenden Kosten für Pflegeheimbewohner reagieren wird, um langfristig eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten zu gewährleisten.

NAG

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