Die olympischen Spiele in Paris bringen nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch Herausforderungen für die Athleten mit sich. Alexander Zverev, Deutschlands bester Tennisprofi, erlebte direkt im Viertelfinale gegen den Italiener Lorenzo Musetti eine herbe Enttäuschung. Unter den drückenden Bedingungen der hochsommerlichen Hitze musste Zverev nach 2:04 Stunden Kampf für seine Olympiapläne einsehen: Die Mission Gold ist gescheitert.
Eine schmerzliche Niederlage in entscheidenden Momenten
Der 26-Jährige, der bei den Olympischen Spielen im Jahr 2021 noch Gold im Einzel gewann, konnte diesmal nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen. Im ersten Satz schaffte er es zwar, sich bis zum 5:5 ein Stück weit zurückzukämpfen, doch entscheidende Fehler, wie ein Doppelfehler zu Beginn, warfen ihn zurück. Zverevs Auftritt im zweiten Satz zeigte anfangs vielversprechende Ansätze, doch bereits bei 5:5 kam der entscheidende Bruch in seinem Spiel. Musetti nutzte eine Schwächephase Zverevs aus und besiegelte mit seinem ersten Matchball den Sieg.
Hitze als unbarmherziger Gegner
Die hohen Temperaturen von Paris machten den Athleten zu schaffen. Zverev trat im Match in einem weißen T-Shirt an, nachdem er sein schwarz-weißes Nationaloutfit gewechselt hatte, um sich etwas Erleichterung zu verschaffen. Dennoch war die Hitze offenbar nicht zu unterschätzen: Während der Spielpausen notierte man, dass er sich Eisbeutel auf den Kopf und die Schultern legte, um der Überhitzung entgegenzuwirken. Ein Zuschauer rief ihm zur Aufmunterung zu: „Halt durch, Junge“ – eine kleine Geste, die Zverev zum Schmunzeln brachte. Doch letztendlich war es nicht genug, um ihm den notwendigen Aufschwung zu geben.
Die Folgen für den deutschen Tennisverband
Das Ausscheiden von Zverev, dem letzten deutschen Teilnehmer im Einzelwettbewerb, hat nicht nur persönliche Auswirkungen auf den Spieler, sondern auch auf den Deutschen Tennis Bund. Der Verband hatte sich ein Minimumziel von einer Medaille gesetzt, das sich nun als unerreichbar herausstellt. Zverev scheiterte zudem auch in der Mixed-Disziplin in Runde eins zusammen mit der Spielerin Laura Siegemund und hinterlässt damit einen Schatten auf den deutschen Tennis-Träumen in diesem Jahr.
Ein Schatten der Vergangenheit
Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio schrieb Zverev Geschichte, als er den goldenen Traum für Deutschland verwirklichte. Diesen Triumph unvergesslich gemacht von einem Durchmarsch durch das Turnier und dem Sieg über Topspieler wie Novak Djokovic, wirkt die aktuelle Enttäuschung umso schwerer. Die parallelen zu seinem letzten großen Erfolg verdeutlichen die Dramatik und die großen Erwartungen an ein Vorzeige-Aushängeschild des deutschen Tennis.
Ein abschließender Blick auf das Turnier
Zverev bleibt zurück mit dem Gewicht der Erwartungen, einer körperlichen Herausforderung und dem Verlust einer großen Chance. Musetti, der mit diesem Sieg in die nächste Runde aufbricht, beweist einmal mehr sein Potenzial und könnte in Zukunft eine zentrale Rolle im internationalen Tennis spielen. In der hektischen Welt der Olympischen Spiele wird jedoch klar: Der Weg zum Erfolg ist oft mit bitteren Momenten gepflastert.
– NAG