Hamburg-Mitte

Die Blaue Moschee: Ein Ort der Hoffnung in stürmischen Zeiten

Trotz der Schließung der Blauen Moschee an der Alster aufgrund ihrer Verbindungen zum Iran versammelten sich am Freitag etwa 150 Muslime zum Freitagsgebet vor der Moschee, was die Bedeutung dieser religiösen Stätte für die muslimische Gemeinschaft in Hamburg unterstreicht.

In der Hamburger Innenstadt wird derzeit eine Debatte über die Zukunft der Blauen Moschee an der Alster laut, die jüngst aufgrund der Verbindungen ihres Betreibers zum Iran geschlossen wurde. Diese Schließung hat zur Folge, dass die muslimische Gemeinschaft in der Stadt nun auf der Straße betet, was die gesellschaftliche Diskussion über Religionsfreiheit und kulturelle Identität erneut anheizt.

Religiöse Praktiken im öffentlichen Raum

Am Freitag versammelten sich rund 150 Muslime vor der Blau Moschee, um das traditionelle Freitagsgebet abzuhalten. Trotz der Schließung der Moschee durch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die das Islamische Zentrum Hamburg wegen seiner extremistischen Verbindungen mit dem Iran verbot, gibt es demnach weiterhin einen starken Zusammenhalt innerhalb der Community. Die Polizei war vor Ort, um die Sicherheit während des Gebets zu gewährleisten.

Die Hintergründe der Schließung

Die Schließung wurde wegen des international als extremistisch eingestuften Islamischen Zentrums Hamburg ausgesprochen. Das Zentrum wird als bedeutendes Propagandazentrum des Iran in Europa betrachtet. Im Rahmen des Verbots wurden auch Vermögenswerte beschlagnahmt, die zur Struktur des Zentrums gehören. Der Hamburger Politiker Dirk Kienscherf äußerte sich besorgt über die Entwicklung und betonte die historische Bedeutung der Blauen Moschee für die Stadt.

Kulturelle und historische Bedeutung der Blauen Moschee

Die Blaue Moschee ist eine der ältesten Moscheen in Europa, die mit der langen Geschichte persischer Einwanderer in Hamburg eng verbunden ist. Kienscherf äußerte den Wunsch, dass der zukünftige Platz der Moschee als ein Ort der Versöhnung und nicht der Spaltung dienen sollte. Es solle eine neue Nutzung gefunden werden, die Raum für die freie Religionsausübung und für die Werte der Menschenrechte, Freiheit und Demokratie bietet.

Stimme der Gemeinschaft

Die Schura, der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, hat deutlich gemacht, wie wichtig die Blaue Moschee für alle Muslime in der Region ist. Der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz betonte, dass der Erhalt der Moschee für die Glaubenden und die Identität der Muslime von hoher Bedeutung ist. Er und andere Mitglieder der Gemeinschaft haben gefordert, dass die Moschee für die Gläubigen zugänglich bleibt.

Was kommt als Nächstes?

Die endgültige Entscheidung über die künftige Nutzung der Blauen Moschee steht noch aus. Es müssen rechtliche Fragen geklärt werden, die im Zuge der Schließung aufgetaucht sind. Vor allem der historische Kontext sowie die Bedürfnisse und Interessen der Muslimgemeinschaft in Hamburg spielen eine zentrale Rolle in den zukünftigen Überlegungen. Ein konstruktiver Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdern könnte hier entscheidend sein.

dpa-infocom GmbHNAG

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