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„Eilbek verliert ein Stück Geschichte: Factory schließt nach 29 Jahren“

Nach 30 Jahren muss die beliebte Gastronomie „Factory“ in Eilbek, betrieben von Diana Nußbaum, aufgrund des überraschenden Entzugs ihrer Konzession durch die Stadt Hamburg am 31. Juli schließen, was als herber Verlust für die lokale Kulturszene angesehen wird.

Hamburg. Die Schließung der Factory in Eilbek markiert nicht nur das Ende eines beliebten Restaurants, sondern auch einen Wendepunkt in der Gastronomieszene der Stadt.

Ein bedeutendes Kapitel schließt sich

Die Factory, ein Restaurant, das seit 1994 für seine traditionelle deutsche Küche bekannt ist, wird am 28. Juli zum letzten Mal die Türen öffnen. Die Gastronomin Diana Nußbaum, die 2001 die Verantwortung für das Lokal übernahm, hat ihren Traum, die Einrichtung als eine Institution im Stadtteil weiterzuführen, verloren. Die Stadt Hamburg entzieht ihr die Konzession, was die Schließung unumgänglich macht.

Scharfe Kritik an der wirtschaftlichen Lage

Die unumstößlichen wirtschaftlichen Herausforderungen, die viele Gastronomiebetriebe in der Hansestadt betreffen, sind für Nußbaum besonders spürbar. Die Rückzahlung aufgelaufener Nachzahlungen war für das Lokal, das fast täglich ausgebucht ist, nicht zu stemmen. „Trotz der hohen Auslastung können wir die Nachzahlungen nicht einfach aus dem laufenden Betrieb begleichen“, sagt sie.

Die Schwierigkeiten beim Verkauf der Immobilie

Im April wurde die Immobilie, die das Restaurant beherbergt, zum Verkauf angeboten. Die ehemalige Immobilie wird als kulturelles Denkmal geschätzt und wurde mit einem Preis von 2.260.000 Euro ausgeschrieben, der schließlich auf 1.995.000 Euro gesenkt wurde. Trotz des gesunkenen Preises blieb ein Käufer aus, was die Schließung des Lokals nur weiter beschleunigte. „Solche Beträge finden nicht einfach so Käufer“, erklärt Nußbaum.

Eine Institution der kulturellen Begegnung

Die Bedeutung der Factory geht über die kulinarischen Erlebnisse hinaus. Das Restaurant war ein Ort der Begegnung und des Austausches für die lokale Gemeinschaft. Viele in Eilbek und Hamm schätzten die gemütliche Atmosphäre und die Möglichkeit, deutsch-typische Gerichte zu genießen. „Mit der Factory verschwindet ein Stück Heimat aus unserem Stadtteil“, resümiert Nußbaum emotional. Ihr Engagement und die jahrelange Arbeit, die sie in das Restaurant investiert hat, zeichnen sie als eine leidenschaftliche Gastronomin aus.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Schließung der Factory könnte weitreichende Folgen für die lokale Gastronomie haben. Immer mehr Restaurants in Hamburg sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Der Rückgang der Gastronomie und die Schwierigkeiten, Investoren zu gewinnen, sind Themen, die in der Öffentlichkeit immer mehr diskutiert werden. Diese Krise könnte einen Wendepunkt für viele Betriebe in der Stadt darstellen.

Ein letzter Blick zurück

Das Ende der Factory in Eilbek symbolisiert nicht nur den Verlust eines erfolgreichen Restaurants, sondern auch die Herausforderungen, mit denen die Gastronomie in wirtschaftlich unsicheren Zeiten konfrontiert ist. Diana Nußbaum blicke mit Wehmut auf die vergangenen Jahre zurück und betont: „Jeder Abschied ist schwer, besonders von einem Ort, den so viele Menschen geliebt haben.“ Die letzte Öffnung wird für viele Gäste ein emotionaler Abschied von einem gastronomischen Highlight sein, das einen wichtigen Platz in ihren Erinnerungen eingenommen hat.

NAG

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