Wachsende Einkommensschere in Hamburg
Die wirtschaftliche Lage in Hamburg zeigt ein besorgniserregendes Bild: Während die Zahl der Einkommensmillionäre weiterhin steigt, gibt es erhebliche Unterschiede in den Einnahmen innerhalb der Stadt. Diese Entwicklung wirft Fragen zur sozialen Gerechtigkeit und den Lebensbedingungen vieler Hamburger auf.
Anstieg der Einkommensmillionäre
Aktuelle Daten des Statistikamtes Nord belegen, dass sich die Millionärsdichte in Hamburg unter den deutschen Bundesländern an der Spitze befindet. Im Jahr 2020 waren in der Hansestadt 1.304 Personen zu finden, die jeweils mehr als eine Million Euro verdienten. Dies bedeutet, dass 13 von 10.000 Steuerpflichtigen der Stadt als Einkommensmillionäre gelten. Dies ist der achte Anstieg in Folge seit 2013.
Verdienste im Überblick
Im Jahr 2020 verzeichneten die 1,01 Millionen Steuerpflichtigen in Hamburg ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 48.000 Euro, was nur eine minimale Steigerung von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Es ist besonders hervorzuheben, dass der Bezirk Altona mit einem Durchschnittseinkommen von 61.300 Euro die Spitzenposition einnimmt. Hingegen liegt das Durchschnittseinkommen im Bezirk Hamburg-Mitte mit lediglich 33.800 Euro deutlich darunter.
Soziale Ungleichheit und Gewerkschaftsreaktionen
Die Differenzierung in den Stadtteilen ist noch ausgeprägter: Die Einkommensspanne reicht von 17.100 Euro im Kleinen Grasbrook bis zu beeindruckenden 167.700 Euro in Nienstedten. Während mehr als zwei Drittel der Steuerpflichtigen weniger als das Durchschnittseinkommen verdienen, sind fast die Hälfte aller Steuerpflichtigen von einem Einkommen von höchstens 30.700 Euro betroffen. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende soziale Kluft in der Stadt.
Tanja Chawla, die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Hamburg, äußerte sich in einer Mitteilung kritisch zu diesen Entwicklungen. Sie betonte, dass der Anstieg der Einkommensmillionäre ein klares Indiz für die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich sei. Gleichzeitig wird berichtet, dass jede fünfte Person in der Stadt von Armut bedroht ist.
Fazit: Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen
Die Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit für geeignete politische Maßnahmen, um diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit wird lauter, und es liegt an den Verantwortlichen, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um eine gerechtere Verteilung des Wohlstands in Hamburg zu gewährleisten.
epd/jlau