Hamburg

Gefährliche Sauerstoffwerte: Elbe droht erneut Fischsterben

Sauerstoffwerte in der Elbe bei Hamburg sinken seit Mitte Juli gefährlich, was Umweltschützer vom BUND alarmiert, da sie ein mögliches Fischsterben befürchten; die kritischen Sauerstoffkonzentrationen stellen eine ernsthafte Bedrohung für verschiedene Fischarten dar.

Stand: 30.07.2024 07:10 Uhr

Die Wasserqualität in der Elbe bei Hamburg sorgt erneut für Besorgnis unter Umweltaktivisten und Fischereiexperten. Die sinkenden Sauerstoffwerte könnten verheerende Auswirkungen auf das Ökosystem haben und die Fischpopulation gefährden.

Ursachen der kritischen Wasserqualität

Am Montagmorgen wurde an der Messstelle Blankenese eine Sauerstoffkonzentration von lediglich 1,35 Milligramm pro Liter gemessen, was alarmierend niedrig ist. Laut der Umweltexpertin Linda Kahl vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) liegt die tödliche Schwelle für viele Fischarten bei unter 2 Milligramm pro Liter. Besonders betroffen sind Arten wie der Stint und die europaweit geschützte Finte, für die die kritische Grenze bereits bei Werten unter 4 Milligramm erreicht ist.

Wetterbedingungen verschärfen die Krise

Die aktuellen Wetterbedingungen, insbesondere in Verbindung mit der Abnahme von Flachwasserzonen und den fortwährenden Baggerarbeiten in der Elbe, verstärken die bereits kritische Lage. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Wissenschaftler nicht auf eine Besserung der Situation einstellen können; vielmehr könnte sich das Sauerstoffloch weiter ausdehnen, warnt Kahl.

Trübe Aussichten für den Fischbestand

Obwohl bis jetzt kein massenhaftes Fischsterben gemeldet wurde, bleibt die Lage angespannt. Die Umweltbehörde bestätigt, dass die bedrohliche Sauerstoffsituation in den Sommermonaten nicht zum ersten Mal auftritt. Häufig sind es Algenblüten, die aus der Mittleren Elbe nach Hamburg gelangen und die Wasserqualität beeinträchtigen.

Gemeinschaftliche Verantwortung für den Wasserhaushalt

Die Entwicklungen in der Elbe werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Naturschutz und nachhaltige Fischerei konfrontiert sind. Während die Situation in anderen Gewässern Hamburgs wie der Alster als stabil bezeichnet wird, ist es für die Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung, die Ökosysteme der Elbe und ihrer Nebenflüsse zu schützen. Eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Wasserhaushalt ist notwendig, um zukünftige ökologische Krisen zu vermeiden.

Aktuelle Entwicklungen hinsichtlich der Wasserqualität in der Elbe sollten daher sowohl die Öffentlichkeit als auch die Verantwortlichen dazu anregen, Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen zu ergreifen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Lebensbedingungen im Wasser zu verbessern und die Artenvielfalt in unseren Flüssen zu bewahren.

Für weitere Informationen zu Entwicklungen im Bereich Naturschutz und Wasserqualität, verfolgen Sie die Nachrichten auf NDR 90,3, wo regelmäßig über aktuelle Themen aus Hamburg berichtet wird.

NAG

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