Hamburg. Die Kreuzfahrtbranche steht aufgrund der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten unter Druck. Immer mehr Anbieter sagen geplante Reisen ab, was für viele Reisende erhebliche Auswirkungen hat.
Sicherheitsbedenken im Nahen Osten
Die Situation in Israel und den angrenzenden Ländern ist entscheidend für die Entscheidungen der Kreuzfahrtunternehmen. Der Ausbruch des Konflikts am 7. Oktober 2023, als die radikal-islamistische Hamas Israel überfiel und dabei zahlreiche Menschenleben forderte, hat die gesamte Reisebranche verunsichert. AIDA Cruises betonte, dass die Sicherheit der Passagiere und der Crew von höchster Bedeutung ist und als Hauptgrund für die Absagen angeführt wird.
Reisen, die betroffen sind
Das Problem beschränkt sich nicht nur auf AIDA Cruises: Viele andere Reedereien haben auch bereits Fahrten abgesagt oder Routen geändert. So haben TUI Cruises, Carnival Cruise Lines und Costa Kreutzfahrten ebenfalls Anpassungen vorgenommen. Der Dampfer Mein Schiff 5 von TUI Cruises wird anstelle von Abfahrten durch den Suezkanal nun eine Route um Afrika fahren.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Rückerstattungen
Die Absagen führen zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belastung für die Reedereien und die Reisebranche insgesamt. Viele Passagiere, die bereits gebucht hatten, werden von den Anbietern informiert, dass sie ihre Zahlungen zurückerhalten. Anbieter wie Hapag Lloyd Cruises und AIDA Cruises haben angekündigt, dass die Stornierungen automatisch durchgeführt werden. Darüber hinaus erhalten betroffene Reisende, die ihre Reisen stornieren, Entschädigungen in Form von Gutscheinen oder Rabatten auf zukünftige Buchungen.
Flusskreuzfahrten und Neubauten betroffen
Nicht nur Hochsee-Kreuzfahrten, sondern auch Flusskreuzfahrten sind betroffen. Die Reederei Viva Cruises hat bekanntgegeben, dass fünf Flussfahrten auf der Donau für Ende 2024 ausfallen müssen. Grund sind Verzögerungen beim Bau des neuen Schiffes „Viva Enjoy“, das erst später bereitstehen wird. Den betroffenen Reisenden werden ebenfalls Kompensationen in Form von Gutscheinen angeboten.
Ausblick auf die Zukunft der Kreuzfahrtbranche
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass sich die Kreuzfahrtbranche anpassen und möglicherweise alternativen Routen und Reiseoptionen bieten muss. Einige Anbieter haben bereits begonnen, neue Reisen zu planen, die nicht durch das Nahostgebiet führen. Diese Umstrukturierungen könnten langfristig dazu führen, dass sich das Urlaubsverhalten der Menschen anpasst und neue Reiseziele erschlossen werden, was auf eine Veränderung der Kreuzfahrtindustrie hinweisen könnte.
Die Situation bleibt angespannt, Reisende sind aufgefordert, die Neuigkeiten im Blick zu behalten und sich regelmäßig über Änderungen bei ihren Buchungen zu informieren. Informationen über alternative Reiseangebote sind direkt bei den Reedereien verfügbar.
– NAG