Der Wasserschaden am „Haus der Erde“ in Hamburg hat nicht nur technische Schwierigkeiten verursacht, sondern beeinflusst auch das gesamte Forschungsumfeld der Stadt. Mit der Verzögerung der Übernahme des Neubaus um mindestens ein weiteres halbes Jahr sehen sich die Wissenschaftler und Studierenden der Klima- und Erdsystemforschung mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert.
Verzögerungen und ihre Auswirkungen
Ursprünglich geplant gewesen, sollte das „Haus der Erde“ bereits 2019 fertiggestellt werden. Nach verschiedenen Planungsproblemen wurde der Eröffnungstermin auf Mitte 2024 festgelegt, doch nun steht fest, dass sich die Übergabe erneut verschiebt. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) erklärten, der Wasserschaden sei durch ein Leck in der Sprinkleranlage entstanden, das den Boden im zweiten Untergeschoss erheblich beschädigt hat. Die Situation führt nicht nur zu Frustration, sondern auch zu hohen Kosten.
Causen und finanzielle Herausforderungen
Der geschätzte Schadensumfang ist noch nicht genau beziffert, aber Dressel betonte, dass die laufenden Kosten bereits bei etwa einer Million Euro pro Monat liegen. In Anbetracht, dass rund 2000 Quadratmeter betroffen sind, befürchten die Verantwortlichen, dass die Gesamtausgaben für das Prestigebauprojekt, das anfangs mit 140 Millionen Euro budgetiert wurde, auf rund 425 Millionen Euro ansteigen könnten. Dies unterstreicht die finanziellen Belastungen, die durch unverhoffte Ereignisse wie diesen Wasserschaden entstehen.
Forschung bleibt eine Priorität
Trotz dieser Rückschläge betonen die Verantwortlichen, dass die exzellente Forschung in Hamburg nicht direkt gefährdet ist. Norbert Ritter, Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, äußerte seine Zuversicht, dass die notwendigen Arbeiten zur Einrichtung der Labore zügig vorangetrieben werden können, um das Niveau der Forschung aufrechtzuerhalten, das die Universität Hamburg auszeichnet.
Die Handhabung zukünftiger Probleme
Die Stadt Hamburg plant bereits, die Baufirma für die entstandenen Schäden haftbar zu machen. Dressel gab an, dass es Anzeichen für ein mögliches Verschulden von externen Firmen gibt und dass rechtliche Schritte in die Wege geleitet werden, um die Steuerzahler vor unnötigen Verlusten zu schützen. Diese Maßnahme ist nicht nur wichtig für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Bauabläufe, sondern auch für zukünftige Projekte.
Der Blick nach vorn
Ungeachtet der Schwierigkeiten geht die Ausstattung der Büros und Labore im „Haus der Erde“ weiter. Der Austausch des beschädigten Bodens wird eine Herausforderung darstellen, aber der Wille zur Förderung der wissenschaftlichen Exzellenz in Hamburg bleibt ungebrochen. Die Stadt und die Wissenschaftsführung setzen sich gemeinsam für eine Lösung ein, um schließlich ein modernes und funktionales Gebäude für die Spitzenforschung zu schaffen.
– NAG