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Sicherheit bei Großveranstaltungen: Uwe Bergmann bleibt optimistisch

Nach dem tragischen Anschlag in Solingen vor fünf Tagen bleibt Uwe Bergmann, Veranstalter der „Back to Hogwarts“-Veranstaltung in Hamburg, optimistisch und betont die Wichtigkeit, trotz Sicherheitsbedenken an Großevents festzuhalten und diese weiter zu optimieren.

Hamburg. Eine turbulente Zeit für Event-Organisatoren in Hamburg: Während sich die Stadt auf eine große Feier vorbereitet, blickt man auf die schrecklichen Ereignisse in Solingen zurück, die das Sicherheitsgefühl vieler Menschen in Frage stellen.

Am Sonntag wird der Hamburger Großmarkt zum Schauplatz des Events „Back to Hogwarts“, das Harry-Potter-Fans aus der ganzen Region anlocken wird. Der Veranstalter Uwe Bergmann, der Geschäftsführer der Bergmanngruppe, sieht dem Event erwartungsvoll entgegen, trotz der jüngsten Terrorattacke in Solingen, die vor fünf Tagen drei Menschen das Leben kostete. „Es ist wirklich unglaublich tragisch, was in Solingen passiert ist, aber gegen Irre, die so eine Tat verüben, ist man als Veranstalter einer Großveranstaltung machtlos“, sagte Bergmann in einem Interview. Diese tragischen Ereignisse schwingen unweigerlich im Hintergrund mit.

Veranstaltungen unter Sicherheitsdruck

Die Frage, wie man Veranstaltungen sicherer gestalten kann, steht nun mehr denn je im Raum. Bergmann klagt über die gestiegenen Kosten für Sicherheitskonzepte, die in den letzten Jahren förmlich explodiert seien. „Es ist ein Wahnsinn, was wir in die Sicherheit investieren. Wenn neue Maßnahmen zur Sicherung empfohlen werden, setzen wir diese natürlich um. Aber irgendwann erreichen wir einen Punkt, an dem gewisse Sicherheitslevel einfach nicht mehr machbar sind“, erklärt er. Seine Frustration ist klar: Menschen, die unbefugt ein Messer ins Stadion bringen wollen, können das oft ungehindert tun, und es bleibt eine Herausforderung, dies zu verhindern.

Im Gegensatz dazu hat der Organisator Jimmy Blum das für dieses Wochenende geplante Grindelfest abgesagt, aus Angst vor einem möglichen Anschlag. Bergmann hingegen bleibt unbeeindruckt und möchte an seinen Veranstaltungen festhalten. Er hat Verständnis dafür, dass die Gesellschaft nach solchen Tragödien besorgt ist und die Sicherheit von Festen und Großveranstaltungen infrage stellt. „Wir müssen uns jedoch bewusst machen, dass wir bei jedem Schritt, den wir ins Freie setzen, verschiedenen Gefahren ausgesetzt sind. Das gemeinsame Miteinander dürfen wir uns nicht nehmen lassen“, sagt Bergmann.

„Wir verfallen nicht in Panik“, betont er weiter. „Unsere Sicherheitskonzepte sind gut und bewährt. Nach den Ereignissen in Solingen werden sie nicht mehr angepasst. Es liegt an jedem Einzelnen, sich sicher zu fühlen, wenn er an Großveranstaltungen teilnimmt.“ Die Planung für weitere Events, wie das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit, das vom 2. bis 4. Oktober stattfindet, ist bereits weit mehr als in den Startlöchern.

Bergmann ist sich bewusst, dass es kein Patentrezept für die Sicherheit großer Veranstaltungen gibt. Dennoch hat er Ideen, um die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Anstatt traditionelle Kontrollen oder Sicherheitsschleusen einzuführen, denkt er an digitale Lösungen als hilfreiche Ergänzung. „Ich plädiere dafür, mehr Videoüberwachung einzusetzen. Diese Maßnahme hat sich beim EM-Fanfest auf dem Heiligengeistfeld als sinnvoll erwiesen. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, müssen wir beim Thema Datenschutz leider Kompromisse eingehen“, erklärt Bergmann.

Die kommenden Weihnachts- und Wintermärkte in Hamburg und Umgebung stehen ebenfalls an. „Wir befinden uns in der finalen Planungsphase. In der aktuellen Lage sind die Sicherheitskonzepte jedoch solide und durchdacht“, sagt Bergmann, der auch in schwierigen Zeiten Vertrauen in die eigenen Sicherheitsstrategien hat.

Die Diskussion über Sicherheit in öffentlichen Veranstaltungen wird weiterhin ein sensibles Thema für die Organisatoren bleiben, während gleichzeitig die Vorfreude auf die Events nicht verloren gehen sollte. Bergmanns Position ist klar: Sicherheit ist wichtig, aber das Leben in der Gemeinschaft darf dadurch nicht beeinträchtigt werden.

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