Steigende Kosten für Pflegeheimbewohner in Norddeutschland
Die Kosten für Pflegebedürftige in Pflegeheimen in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein steigen weiter an. Die finanzielle Belastung für Bewohner:innen nimmt trotz kürzlicher Entlastungszuschläge zu, was insbesondere auf steigende Lohnkosten im Pflegebereich zurückzuführen ist. Im Durchschnitt müssen Heimbewohner im ersten Jahr im Heim monatlich zwischen 2.528 Euro in Niedersachsen, 2.647 Euro in Schleswig-Holstein und 2.857 Euro in Hamburg aus eigener Tasche zahlen. Diese Beträge liegen über den Werten von vor einem Jahr und zeigen einen klaren Aufwärtstrend.
Auswirkungen auf die Pflegeversicherung
Die Kosten eines Pflegeheimplatzes umfassen neben den reinen Pflege- und Betreuungskosten auch Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen und seit neuestem auch Ausbildungskosten, die von den Heimen weitergegeben werden. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten ab, weshalb Bewohner:innen zunehmend höhere Eigenanteile leisten müssen. Um Pflegebedürftige kurzfristig zu entlasten, fordert der Verband der Ersatzkassen eine umfassende Finanzierungsreform auf Bundesebene, um Heimbewohner vor finanzieller Überlastung zu schützen.
Handlungsbedarf und Forderungen
Der Leiter des Ersatzkassenverbandes in Niedersachsen, Hanno Kummer, betont die Dringlichkeit einer soliden Finanzierungsgrundlage, um sicherzustellen, dass eine durchschnittliche Rente nicht mehr ausreicht, um die Kosten für einen Pflegeheimplatz zu decken. Er plädiert dafür, dass das Land Niedersachsen die Investitionskosten für Pflegeheime übernimmt, um die Bewohner:innen von dieser finanziellen Belastung zu entlasten. Derzeit tragen Pflegeheimbewohner:innen die Kosten für die Instandhaltung der Gebäude und Ausstattung, was monatlich etwa 516 Euro pro Person ausmacht.
Es ist von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um Pflegeheimbewohner in Norddeutschland vor finanziellen Belastungen zu schützen und eine angemessene Finanzierungsstruktur sicherzustellen. Die steigenden Zuzahlungen verdeutlichen die Dringlichkeit einer Reform des Pflegesystems, um die finanzielle Situation der Betroffenen zu verbessern und eine gerechte Verteilung der Kosten zu gewährleisten.
– NAG