Ennepe-Ruhr-KreisHamburg

Urteil im Fall des verstorbenen Patienten: Anästhesist verurteilt, Zahnärztin freigesprochen

Neues Gesetz zur Sicherheit bei medizinischen Eingriffen

Hamburg (dpa) – Ein neues Gesetz zur Sicherheit bei medizinischen Eingriffen tritt in Kraft, nachdem ein tragischer Vorfall in einer Zahnarztpraxis in Hamburg zu einem Todesfall geführt hatte. In dem Fall wurde ein 18-jähriger Patient bei einer Zahnbehandlung unter Vollnarkose getötet. Der Anästhesist, der die Narkose durchgeführt hatte, wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, während die Zahnärztin freigesprochen wurde.

Was ist passiert?

Am 27. Mai 2016 wurde der junge Patient in der Zahnarztpraxis im Stadtteil Altona behandelt. Obwohl er große Schmerzen hatte und zahlreiche kaputte Zähne, forderte er eine Vollnarkose aufgrund seiner Angst vor der Behandlung. Während des mehrstündigen Eingriffs kam es zu einem tragischen Herz-Kreislauf-Versagen, das letztendlich zum Tod des Patienten führte.

Welche Konsequenzen gab es?

Der 67-jährige Narkosearzt wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Gericht entschied, dass der Arzt nicht über alle notwendigen Geräte für die Behandlung verfügte und den Patienten nicht ausreichend darüber informierte. Die Zahnärztin hingegen wurde freigesprochen, da sie darauf vertrauen durfte, dass der Anästhesist die richtige Ausstattung mitbringen würde.

Warum ist dies wichtig?

Dieser tragische Vorfall hat zu einem Umdenken in der medizinischen Gemeinschaft geführt und die Notwendigkeit von klaren Richtlinien und Standards für medizinische Eingriffe unterstreicht. Es ist wichtig, dass Patienten über alle Risiken und Alternativen aufgeklärt werden und dass Ärzte die notwendige Ausrüstung und Qualifikationen für die jeweiligen Eingriffe besitzen. Dieser Fall zeigt die Bedeutung von Sicherheit und Transparenz in der medizinischen Versorgung.

NAG

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