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Vermessungsprojekt an der Festung Dömitz: Studierende setzen Theorie in die Praxis um

Hamburger Geodäsie-Studenten haben im Rahmen ihrer Hauptvermessungsübung vom 5-tägigen Projekt in der historischen Festung Dömitz nicht nur ihre theoretischen Kenntnisse angewendet, sondern auch einen detaillierten Bestandsplan erstellt, der zukünftige Bauplanungen für die Stadt unterstützen soll.

In der Stadt Dömitz wird die Verbindung von historischer Architektur und moderner Geodäsie sichtbar. Eine Gruppe von 17 Geodäsie-Studenten der HafenCity Universität Hamburg absolvierte kürzlich ein anspruchsvolles Projekt zur Vermessung der Festung, das nicht nur die technischen Fähigkeiten der angehenden Vermessungsexperten fördert, sondern auch die lokale Gemeinschaft und deren Bauplanungen unterstützt.

Praktische Anwendungen des Erlernten

Dozent Klaus Mechelke, der Berufserfahrung als Diplomvermessungsingenieur mitbringt, begleitete die Studenten. „Nach zwei Semestern steht eine umfassende Hauptvermessungsübung an, die den Studierenden ermöglicht, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden“, erläutert er. Bereits im vergangenen Jahr war die Gruppe zur gleichen Übung an der Festung und ist mit der historischen Stätte gut vertraut. Das Projekt zielt darauf ab, nicht nur Daten zu erfassen, sondern auch die zukünftige Stadtentwicklung von Dömitz zu unterstützen.

Ein Blick hinter die Kulissen der Vermessung

Die Herangehensweise der Studenten ist gut durchdacht: Sie beginnen mit einem Ring polygonalen Zug, um von außen nach innen zu vermessen. „Das Vieleck, das wir erzeugen, dient als Bezugspunkt für die Innenvermessung“, erklärt Lucas Oertel, ein Student aus Neu Gülze. Dieses methodische Vorgehen ist entscheidend für die Erstellung eines detaillierten Bestandsplans, der für städtebauliche Planungen genutzt wird.

Herausforderungen und Chancen im Studium

Das Studium der Geodäsie ist anspruchsvoll, gesteht Mechelke. „Einige Studenten brechen ab, weil sie feststellen, dass der mathematische Anteil höher ist als erwartet.“ Die praktischen Arbeiten im Freien können sich zusätzlich als Herausforderung erweisen, besonders in der herbstlichen Kälte. Dennoch bietet die Vermessung an Orten wie der Festung eine außergewöhnliche Lernerfahrung.

Innovative Technologien in der Denkmalpflege

Ein interessanter Aspekt der Arbeit ist das Laser-Scanning des Kommandantenhauses, das den Studenten ermöglicht, eine digitale „Wolke“ aus Milliarden von Punkten zu erstellen. Diese Technologie eröffnet neue Wege in der Denkmalpflege und bildet die Grundlage für einen geplanten virtuellen Rundgang. „Besucher können so Bereiche der Festung erkunden, zu denen sie normalerweise keinen Zugang haben“, sagt Mechelke.

Perspektiven für die Zukunft

Für die Studenten geht es Ende August weiter zu einem neuen Projekt, diesmal in einem Goldbergwerk in Portugal. Diese Vielfalt an Erfahrungen ist entscheidend für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und bildet sie zu kompetenten Fachkräften aus, die in der Lage sind, historische Stätten zu dokumentieren und die Bauplanung in ihren Gemeinden voranzutreiben.

Die Kombination aus modernster Technik und historischen Objekten macht nicht nur das Studium spannend, sondern trägt auch zur Entwicklung der Stadt Dömitz und ihrer Geschichte bei.

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