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Virtuelle Realität für Azubis: So lernt die Deutsche Bahn im digitalen Zeitalter

Die Deutsche Bahn hat am 21. Juli 2024 in Hamburg-Hammerbrook ein neues Ausbildungszentrum eröffnet, in dem Azubis wie Maurice Pascal Kaiser mit VR-Brillen praxisnah lernen, um den dringenden Bedarf an Zugverkehrssteuerern zu decken und die Qualität der Ausbildung zu verbessern.

Die Zukunft der Ausbildung bei der Deutschen Bahn

Wie innovative Technologien den Beruf des Zugverkehrssteuerers transformieren

21.07.2024 – 08:56 UhrLesedauer: 3 Min.

Die Deutsche Bahn hat vor kurzem ein neues Ausbildungszentrum in Hamburg-Hammerbrook eröffnet, das sich als richtungsweisend für die Ausbildung von Zugverkehrssteuerern erweist. In einer Zeit, in der die Deutsche Bahn Hunderte offener Stellen zu besetzen hat, setzt das Unternehmen auf moderne Technologien wie Virtual Reality (VR), um den Azubis eine praxisnahe und interaktive Lernumgebung zu bieten.

Gemeinsam ans Ziel: Die Azubis in Hamburg

Ein herausragendes Beispiel dafür ist Maurice Pascal Kaiser, ein 21-jähriger Azubi, der derzeit seine Ausbildung zum Zugverkehrssteuerer absolviert. Vor seiner Entscheidung für diesen Karriereweg war Maurice auf eine Laufbahn als Pfleger eingestellt. Doch durch die Anregungen eines Freundes, der als Lokführer arbeitet, entdeckte er sein Interesse an der Technik und der Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt. „Ich habe mich sofort angesprochen gefühlt,“ erklärt er begeistert.

Der Job des Zugverkehrssteuerers ist entscheidend für einen reibungslosen Betrieb: Sie sorgen dafür, dass Züge sicher und pünktlich fahren, indem sie das Schienennetz im Blick behalten und Weichen stellen. So wie ein Fluglotse für den Luftverkehr, ist der Zugverkehrssteuerer ein unverzichtbarer Teil des Bahnbetriebs.

Immer besser lernen durch modernste Technologie

Im neu eröffneten Ausbildungszentrum können die Azubis wie Maurice an modernen Simulatoren arbeiten. Hier lernen sie, wie sie in verschiedenen Betriebssituationen reagieren müssen. „Wir haben alles, was uns im Alltag begegnen kann,“ sagt er und beschreibt seinen Arbeitsplatz, der mit mehreren Monitoren ausgestattet ist, um die Gleisbelegung zu überwachen.

Ein besonderes Highlight des Programms ist der Einsatz von VR-Brillen. Sobald die Azubis diese aufsetzen, tauchen sie in eine genaue Nachbildung eines Stellwerks ein. Mit speziellen Controllern kontrollieren sie virtuelle Hebel, ähnlich wie sie es später im echten Leben tun werden. Dies ermöglicht es den Azubis, praxisnah und ohne Risiko zu lernen.

Die Bedeutung von Verantwortung und Sicherheit

Trotz aller technologischen Fortschritte, betont der Ausbildungskoordinator Tim-Niklas Siemers, dass keine Simulation die realen Herausforderungen im Beruf ersetzen kann. Er verweist auf tragische Ereignisse wie den Zugunfall in Bad Aibling im Jahr 2016, der die gesamte Branche erschütterte. „Man muss mit Respekt an den Beruf herangehen und sich der Verantwortung bewusst sein,“ mahnt Siemers.

Die Ausbildung umfasst daher auch die intensive Auseinandersetzung mit Sicherheitsprotokollen und Verantwortlichkeiten. „Wir lernen, dass Sicherheit immer Vorrang hat – auch vor der Pünktlichkeit,“ ergänzt Maurice, der die Bedeutung dieses Leitspruchs mittlerweile tief verinnerlicht hat.

Fazit: Ein notwendiger Schritt für die Zukunft

Mit den neuen Trainingsmethoden zeigt die Deutsche Bahn, dass sie bereit ist, in die Zukunft zu investieren und junge Menschen für eine Karriere im Schienenverkehr zu begeistern. Der Einsatz von VR-Technologien kombiniert mit praktischen Erfahrungen bereitet die Azubis optimal auf die Herausforderungen ihres zukünftigen Berufs vor und trägt dazu bei, die offenen Stellen in der gesamten Branche zu besetzen.

NAG

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