Gasanschlüsse in Hamburg: Eine Prognose für die Zukunft
Das Erdgasnetz in Hamburg steht vor Veränderungen: Der Netzbetreiber Gasnetz Hamburg erwartet, dass ab dem Jahr 2030 immer mehr Kundinnen und Kunden ihre Gasanschlüsse aufgeben werden. Diese Entscheidung wird durch steigende Kosten und das Gebäudeenergiegesetz beeinflusst, das den Austausch älterer Erdgasheizungen nach 30 Jahren vorschreibt. Gabriele Eggers, kaufmännische Geschäftsführerin des Netzbetreibers, präsentierte diese Prognose bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023.
Die Umstellung von Erdgas auf alternative Energiequellen wird auch durch die geplante Errichtung eines Industrienetzes für Wasserstoff, kurz HH-Win genannt, vorangetrieben. Dieses Netz soll dazu beitragen, einen Teil des Hamburger Erdgasverbrauchs durch grünen Wasserstoff zu ersetzen, der umweltfreundlich durch erneuerbare Energien erzeugt wird. Hamburgs Energiesenator Jens Kerstan betont die Bedeutung dieses Projekts für die Dekarbonisierung der Industrie.
Obwohl Gasnetz Hamburg keine konkreten Angaben zu möglichen Kostensteigerungen für Verbraucher gemacht hat, wird die Wärmeplanung Hamburgs, die bis Mitte 2026 vorliegen soll, einen Einblick in die zukünftige Entwicklung der lokalen Wärmeversorgung bieten. Dabei wird der Fokus auf die Nutzung erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme gelegt.
Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Gasnetz Hamburg ein Ergebnis von 44,9 Millionen Euro, das vollständig an die Stadt abgeführt wird. Dieser finanzielle Erfolg ist unter anderem auf die positive Entwicklung eines Pensionsfonds zurückzuführen. Die Fusion von Gasnetz Hamburg und Stromnetz Hamburg im September dieses Jahres markiert einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung in der Hansestadt.
Als wichtiger Akteur in der Hamburger Energieversorgung beschäftigt Gasnetz Hamburg über 600 Mitarbeiter und betreibt ein Erdgasnetz von rund 7.900 Kilometern Länge mit etwa 160.000 Hausanschlüssen. Trotz des prognostizierten Rückgangs bei Gasanschlüssen bleibt das Unternehmen weiterhin engagiert, die Energieinfrastruktur der Stadt zukunftsfähig zu gestalten.
– NAG