Yared Dibaba geht wieder auf Entdeckungsreise und besucht in seiner neuen Sendung „Yared kommt rum“ das charmante Dorf Beidenfleth im Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein. Hier, am westlichen Ufer der Stör, lebt eine Gemeinschaft von etwa 850 Menschen, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Tatsächlich wurde Beidenfleth erstmals im Jahr 809 urkundlich erwähnt, als Gesandte von Karl dem Großen und dem dänischen König Göttrik hier zusammenkamen. Das Dorf hat seitdem nicht nur historische Ereignisse, sondern auch kulturelle Schätze hervorgebracht, die Yared in seiner Sendung erkunden möchte.
Ein besonders markantes Merkmal von Beidenfleth ist die alte Kornmühle, die 175 Jahre lang das Dorfbild prägte. Diese Mühle hätte jedoch möglicherweise nicht mehr existiert, wäre da nicht Thorsten Luft, der im Jahr 2016, nachdem das ursprüngliche Gebäude abbrannte, den Entschluss fasste, sie originalgetreu wieder aufzubauen. Yared trifft Thorsten auf seiner Barkasse zu einem Gespräch über den Wiederaufbau der Mühle, die heute als Wahrzeichen des Dorfes gilt. Diese Geschichte zeigt, wie wichtig Traditionen für eine Gemeinschaft sind und wie großes Engagement solch Projekte in Gang setzen kann.
Charaktere des Dorfes
In Beidenfleth ist Andreas Lorenz, besser bekannt als „Lonzo“, ein zentraler Mensch. Er kam eher zufällig in das Dorf, nachdem er im Hamburger Hafen und beim Zoll gearbeitet hatte. Lonzo wurde nicht nur wegen seines freundlichen Wesens schnell beliebt, sondern auch aufgrund seiner spannenden Leidenschaft für das Sammeln von Kameras. Mit über 8700 analogen Kameras besitzt er eine der größten Privatsammlungen in Europa. Seine Sammlung hat er in der alten Dorfschule untergebracht, die zu einem kleinen, aber feinen Kameramuseum umfunktioniert wurde und für Spenden zugänglich ist. Neben seiner Rolle als Bürgermeister setzt sich Lonzo auch für ein neues Herzensprojekt ein: einen Inklusionskindergarten.
Einen weiteren Einblick in das Leben in Beidenfleth gibt es durch den Berufspendler Andreas „Ecki“ Eckelmann, der in Hamburg als Manager für Europas größten Brokkoli-Importeur tätig ist. In seiner Freizeit leitet er den Markttreff, einen kleinen Laden, der Lebensmittel von nahegelegenen Familienbetrieben verkauft. Von Wurst bis frischem Gemüse findet man hier alles, was das Herz begehrt. Ein weiteres Highlight in Eckis Leben ist seine musikalische Betätigung in der lokalen Band „Beidenfleth Allstars“, die aus Spaß an der Musik gegründet wurde und mittlerweile im Dorf Kultstatus hat.
Die Bedeutung der Störfähre
Eine ganz besondere Rolle im täglichen Leben der Beidenflether spielt die örtliche Störfähre „Else“. Diese trägt ihren Namen nach zwei bedeutenden Frauen, die in der 400-jährigen Geschichte der Fährverbindung eine wichtige Rolle gespielt haben. Ohne die Fähre wären viele Dorfbewohner, vor allem Berufspendler, aufgeschmissen, da sie sonst einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen müssten, um die Autobahn nach Hamburg zu erreichen. Die Fähre ist nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern symbolisiert auch den engen Kontakt zwischen den Menschen und ihren Bedürfnissen.
Ein weiteres Beispiel für das lokale Unternehmertum ist das Paar Helge und Fenna Wachs, das eine kleine Landwirtschaft betreibt und Angusrinder hält. Ihre Produkte verkaufen sie direkt vor Ort und bewahren so die Verbindung zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Yared hat die Gelegenheit, einige ihrer köstlichen Produkte zu kosten und mehr über die Vorteile von regionaler Landwirtschaft zu erfahren.
Beidenfleth im Fokus
Die Sendung „Yared kommt rum“ stellt Beidenfleth als ein faszinierendes Beispiel für einladende, lebenswerte Dörfer im ländlichen Deutschland dar. Mit interessanten Charakteren, der Wiederbelebung traditioneller Handwerke und einer starken Gemeinschaft zeigt das Dorf, wie Engagement und Leidenschaft das Leben jenseits der hektischen Städte bereichern können. Yared Dibaba bringt all dies in seiner Erkundungsreise auf den Bildschirm, was die Zuschauer dazu einlädt, die versteckten Perlen Norddeutschlands zu entdecken.
Die Geschichte von Beidenfleth und seiner Umgebung
Beidenfleth blickt auf eine lange und interessante Geschichte zurück, die nicht nur durch die ersten urkundlichen Erwähnungen geprägt ist, sondern auch durch die Entwicklung der Region im Laufe der Jahrhunderte. Die Lage an der Stör, einem Nebenfluss der Elbe, machte das Dorf zu einem wichtigen Punkt für Handel und Verkehr. Historische Überlieferungen berichten von den Handelsbeziehungen, die im Mittelalter über die Wasserstraße entstanden.
Im 12. Jahrhundert brachten holländische Siedler ihre Techniken zur Wasserbewirtschaftung in die Region. Diese Veränderungen führten zur Intensivierung der Landwirtschaft und zur Entstehung neuer Siedlungsformen. Die Bedeutung der Wassermühle, die jahrhundertelang das wirtschaftliche Leben in Beidenfleth prägte, wird durch das Engagement von Thorsten Luft hervorgehoben, der das Bauwerk nach dem verheerenden Brand von 2016 originalgetreu wiederaufgebaut hat. Die Mühle symbolisiert nicht nur ein technisches Erbe, sondern auch Gemeinschaftssinn und Beständigkeit.
Die Herausforderungen des ländlichen Lebens heute
Ländliche Kommunen wie Beidenfleth stehen heute vor verschiedenen Herausforderungen. Demografischer Wandel und Abwanderung sind in vielen ländlichen Gebieten ein Thema, das auch Beidenfleth betrifft. Jüngere Menschen ziehen oft in größere Städte auf der Suche nach besseren Berufschancen, was die dorfbasierten Gemeinden unter Druck setzt.
Andreas Lorenz, der Bürgermeister von Beidenfleth, ist sich dieser Herausforderungen bewusst und verfolgt verschiedene Ansätze, um das Dorf lebenswert zu halten. Projekte wie der Inklusionskindergarten tragen dazu bei, die Gemeinde für junge Familien attraktiv zu gestalten und somit langfristig die Einwohnerzahl zu stabilisieren. Solche Initiativen sind entscheidend, um den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Regionen zu fördern, und stellen sicher, dass auch die dort lebenden Menschen in Zukunft ein lebendiges gesellschaftliches Leben führen können.
Wirtschaftliche Aspekte und lokale Produkte
Die regionalen Wirtschaftszweige in Beidenfleth sind vielfältig. Landwirtschaft, insbesondere die Haltung von Rindern durch lokale Betriebe wie die von Helge und Fenna Wachs, spielt eine zentrale Rolle. Der Fokus auf lokale Produkte fördert die Nachhaltigkeit und stärkt die Gemeinschaft. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Lebensmittel, die aus der unmittelbaren Umgebung stammen, was dem kleinen Laden von Andreas Eckelmann zugutekommt.
Das Konzept der Regionalität wird auch bei Veranstaltungen und Märkten in Beidenfleth fortgeführt. Der Markttreff, unter der Leitung von Ecki, bietet eine Plattform für Familienbetriebe, ihre Produkte zu präsentieren. Diese direkte Vermarktung unterstützt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern schafft auch einen Raum für soziale Interaktion und Connectivity unter den Dorfbewohnern.
